Nikon FE2

Endlich ist mir sehr günstig eine Nikon FE2 vor die Flinte gekommen. Eigentlich war ich ja schon mit der FE zufrieden, aber 1/4000sek als kürzeste Verschlußszeit, 1/250sek als kürzeste Blitz-Synchronzeit und vor allem Blitz - TTL Belichtung bei ansonsten fast unveränderter Kamera bezüglich Vorgängerin FE, waren dann doch unschlagbare Argumente.
Nicht jeder weiß, daß es die FE2 normalerweise gar nicht gegeben hätte. Die Entwicklung der späteren Nikon FA zog sich damals wegen der neuartigen Mehrfeldmessung als Vorgängerin der späteren Matrixmessung so sehr dahin, daß Nikon sich entschloß ein Zwischenmodell herauszubringen. Das erklärt die hohe Ähnlichkeit zur alten FE und die teilweise Technik der FA. Sie ist im Grunde eine FA ohne Matrixmessung im Körper der FE, der ja tatsächlich bis auf Auslöser und fehlenden Batterietester nahezu identisch ist:



Es ist daher auch eher keine Umgewöhnung nötig, die Bodies gleichen sich wirklich fast wie ein Ei dem anderen. Gewicht und Anfassgefühl sind eigentlich identisch und man fühlt sich gleich zuhause.



Die Bedienung selbst ist sehr ähnlich, aber nicht gänzlich gleich. Der FE2 fehlt zum Beispiel erwähnte Batteriekontrollleuchte und der Hebel dafür, der bei der FE noch links neben dem Okular liegt.


Ansonsten gibt es von hinten keine Unterschiede soweit ich das sehen konnte, wobei ich die FE2 allerdings samt Datenrückwand MF-16 bekam.
Diese Datenrückwand hat übrigens zwei Kontakte am unteren Rand der Kamerarückseite zur Verfügung, während man an der FE nur die alte Datenrückwand MF-12 verwenden konnte, die dann störend und unschön  mit einem Kabel über die Blitzsynchronbuchse angesteuert wurde. Hier die neuen Kontakte von Kamera und Databack:



Die FE kann ich aktuell wegen eingelegtem Film nicht öffnen. Bekannterweiße sieht der spezielle und Wabenförmig geprägte Titanfolienverschluß der FE2 aber ganz anders aus, als der "normale" Verschluß der FE und ist mit der Grund für die deutlich gesteigerten Geschwindigkeiten, die damals übrigens in der FM2 noch Rekord waren. Ganz abgesehen von einer verbesserten Elektronik der FE2 gegenüber der FE.



Von vorne gibt es eher feine Unterschiede, wenn man von der nun vorhandenen und großen Typenbezeichnung einmal absieht. Der Zeitauslöserhebel hat ein leicht anderes Design und der Nikon Schriftzug scheint fetter auszufallen. Dazu sieht man schon von vorne den deutlich breiteren und abgerundeten Auslöseknopf. Ob das Zeitenrad seitlich anders geriffelt ist, weiß ich nicht genau.




Von oben ist auf den ersten flüchtigen Blick auch alles beim alten geblieben, aber man sieht dann doch die Unterschiede. Vor allem der fettere Auslöseknopf und die zusätzlichen Kontakte Im Blitzschuh für TTL- Blitzbelichtung, sowie die zwei zusätzlichen Zeiten 1/2000 und 1/4000sek fallen in's Auge. Daneben ist alles ein wenig anders gestylt, was das Zeitenrad und das Rad zur ISO-Einstellung betrifft. Hier hat man sich übrigens meiner Meinung nach verschlechtert, denn die kleine rote Kerbe am ISO-Rd ist kaum erkennbar. Dafür ist die rote Markierung zur Belichtungskorrektur größer ausgefallen. Bei der FE ist das noch genau anders herum gewesen. Statt zu tauschen, hätte Nikon aber doch eher beides etwas größer ausfallen lassen sollen.


Unten gibt es auch eher das gleiche Bild. Der Bodendeckel ist um das Stativgewinde der FE2 etwas gewölbt, um mehr Abstand zu Stativplatten zu bekommen. Der FE wurden, wie ich las, anfangs Abstandsplatten beigelegt, weil sie im Stativbetrieb mit größeren Auflage oder Wechselplatten mit dem Blendenring auflag, der dann nicht mehr verdreht werden konnte. Diese Tatsache finde ich etwas peinlich für Nikon, denn so etwas sollte einem derart renommierten Hersteller nicht passieren.


Zur Bedienung kann ich noch nicht viel sagen, die FE2 habe ich erst kurz. Aber schon beim einschalten merkt man den Unterschied. Wie auch die FE wird die FE2 eingeschaltet, indem man den Schnellspannhebel ein Stück wegklappt. Die FE geht dann sofort an und bleibt auch an, solange der Hebel in dieser Stellung ist.
Bei der FE2 ist das eleganter und sicherer gelöst. Klappt man den Hebel weg, passiert zunächst gar nichts, denn es wird quasi nur der Strom eingeschaltet. Man muß auch noch den Auslöser leicht eindrücken um die Belichtungsmessung zu aktivieren, die dann anbleibt, aber bei Nichtverwendung des Auslösers nach einigen Sekunden wieder ausgeht um Strom zu sparen.
Mehr kann ich noch nicht sagen, der Rest der Bedienung war bisher aber eher gleich. In der FE steckt noch ein angebrochener Film den ich erst verbrauchen möchte, dann wird die FE2 verwendet. in der FE2 ist übrigens eine Gittermattscheibe angebracht. Das Fokussieren geht meiner Meinung nach etwas erschwerter damit, die Kombination zwischen Gitter und Schnittbild/Mikroprismenring wäre für mich wohl ideal.
Ob die alte FE nun bei mir bleibt, lasse ich mal offen. Ich habe sowieso noch den Wunsch eine FG, FM2, FA und vor allem eine F3 zu bekommen. Das muß sich aber langsam angehen, denn die F3 wird doch noch hoch gehandelt, wenn sie wenigstens einigermaßen vorzeigbar aussehen soll, wobei mich Patina überhaupt nicht stört. Beide FE haben nicht nur Patina, sondern auch Dellen vorne und hinten am Prismendach, das ist kein Problem. 

Ciao

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