D3000 Zwischenbericht

Meine Zweit-, Backup- und Not-Kamera zur D610, die Nikon D3000, macht ihre Sache ganz gut. 
Die Bildqualität ist ausreichend gut (ISO 200 - 400) bis sehr gut (ISO 100), aber über ISO 800 wird das Rauschen dann unangenehm. Für die allermeisten Aufgaben reicht es aber weit aus, wenn draußen gutes Licht herrscht, oder man innen den Blitz bei bis ISO 400 benutzt.
Die technischen Einschränkungen des kleinen Modelles sind bekannt und wurden vorher bedacht. Selbst an den kleinen und dunklen Sucher gewöhnt man sich, auch wenn man den Vollformatsucher der D610 gewohnt ist. Der AF der Kamera ist ausreichend schnell und genau. Der eigentliche Flaschenhals hierbei, ist nämlich das Kit-Objektiv AF-S DX 18-55mm, egal ob es das Modell mit oder ohne VR ist. Problem ist hier jeweils der einfache und anscheinend überforderte Ringmotor, der den gesamten vorderen Tubus drehen muß, weil es kein IF (Innenfokus) Objektiv ist. Trotz geringerer Nahgrenze, ist da z. B. das 18-105mm letztlich die deutlich bessere Wahl. Noch günstiger sind gebraucht ein älteres und sehr scharfes AF-S 18-70mm, oder das etwas jüngere AF-S 18-135mm zu bekommen. Beide dann allerdings ohne VR. 

Mein AF-S 18-70mm hatte ich meiner Stieftochter geschenkt und dafür dann wieder das Sigma AF 18-200mm 3,5-6,3 DC OS HSM verwendet. Das wiederum konnte meine Frau aber besser an der D80 gebrauchen, so daß ich im Tausch ihr Sigma AF 18-125mm 3,5-5,6 DC OS HSM übernahm, welches ich schon an der D300 hatte. Beiden Sigmas gemein ist eine wirklich sehr gute Verarbeitung samt Metallbajonett, sowie effektiver Stabilisator und recht schnller AF. Trotz HSM (Hyper Sonic Motordrive), dreht sich leider der Fokusring mit, was aber bloß Gewöhnungssache ist.

Nachteilig an der kleinen und leichten D3000, ist das relativ hohe Gewicht der beiden Sigmas, gepaart mit deren nicht zu knapper Baulänge und Breite. Die D3000 mit ihrem kleinen Griff wird so ziemlich schnell kopflastig, was auf Dauer unkomfortabel bis richtig ermüdend ist und auf die Handgelenke geht. 
Verwendet man ein Blitzgerät, wird das noch etwas extremer, denn dann wird es sogar zur Seite hin kippelig. Zugegeben sind meine Blitzgeräte Nikon SB-900 und Nissin Di866 auch etwas groß für die kleine Kamera und eigentlich für die ja relativ große und sehr griffige D610 gedacht. Aber selbst mit dem relativ kompakten Metz 48 AF-1 an der 3000 ist es dann auch nicht viel besser.

Daher mußte ich mich doch entschließen einen Batteriegriff für die kleine Kamera anzuschaffen. Weil Nikon für alle 3000'er und 5000'er dahingehend immer noch nichts anbietet, mußte es ein Fremdhersteller sein. Nach kurzer Recherche in Ebay und Amazon erwarb ich über Ebay in Polen (FotoTip) einen günstigen chinesischen MeiKe Batteriegriff. MeiKe, Phottix, Ansmann und andere haben in etwa die jeweils gleiche Qualität, stammen evtl. sogar alle aus dem gleichen Werk. Es gibt noch andere und billigere Modelle, die aber schlecht verarbeitet und etwas unförmig gestaltet sind. Ich hatte ein solches Ding mal an der alten D40. Z. B. schiebt man dort mit einem Extraschalter eine IR-Leuchte aus, um dann den IR-Sensor der Kamera anzusteuern. Beim MeiKe ist vorn eine Leuchte fest integriert. 

Wer sich gerade fragt was das soll, es geht bei Nikon nicht anders. Nikons kleinste Modelle haben keinen Anschluß für Fernauslöser, wohl aber einen IR-Sensor für eine IR - Fernbedienung. Dazu kommt das Problem, daß Nikon keine Batteriegriffe vorgesehen hat und somit keinerlei Kontakte unterhalb der Kamera oder im Betteriefach des Griffes sind, die einen Auslöser ansteuern könnte, wie es bei den großen Nikons der Fall ist.
Bei den, oder einigen, 5000'er Nikons hat man einen Fernauslöseranschluß, so daß man sich mit einem mitgelieferten kurzen Kabel vom Griff zur Kamera behelfen kann. Nicht sehr schön und gewöhnungsbedürftig, aber man muß an der Kamera nichts weiter einstellen. 
Bei den 3000'ern, oder zumindest bei der D3000, geht das nicht. Da muß man die Kamera auf IR-Auslöser umschalten und dann wirkt der Auslöser des Batteriegriffes über die IR Schnittstelle auf die Kamera. Ich hoffe das war einigermaßen verständlich formuliert. Warum Nikon sich immer noch weigert, auch die kleinen Kameras mit Batteriegriffen zu beliefern ist mir ein Rätsel. Gerdae heutzutage wäre es bei den LiveView Kameras mit kleinen Akkus sehr schön, einen Zweitakku im Batteriegriff mitzuführen. Mal ganz ab von dem Wiederspruch zwischen kleinen Handgriffen und großen Objektiven.

Das alles ficht mich aber eher nicht an, denn als Hochformatgriff will ich den gekauften Batteriegriff nicht verwenden. Nicht mal als Kapazitätsverdoppler der Akkus. 
Er soll im Grunde bloß den Griff verlängern und mit seinem zusätzlichen Gewicht unterhalb der Kamera das Handling und den Schwerpunkt verbessern. Insgesamt werde ich die kleine Kamera so mit dem schweren Objektiv deutlich besser halten können. Mit Blitz sowieso. Wenn der Griff da ist, melde ich mich mit Fotos an anderer Stelle.

Ciao

Nachtrag vom 27.06.2014

Durch ein günstiges Angebot bei Ebay habe ich mich zum Kauf einer D3200 entschlossen. 24MP bei gleicher Gehäusegröße und erst 800 Auslösungen waren dann ein Wort und sehr viel schneller ist sie auch noch als die 3000. Ich hoffe das Sigma 18-125mm wird dem hochaufgelösten Sensor gerecht, die Pixeldichte ist ja enorm dichter als bei der D610 etwa. Da die D3200 die 3000 als Ersatz, Not und Backup Kamera ersetzen wird, sollte es aber definitiv kein weiteres Objektiv geben. Ich hoffe daher, daß das klappt.

Ciao

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