Sigma 18-50 oder 18-125mm für eine D40x?

Manchmal hat man wirklich keine Lust die große DSLR mitzunehmen, nicht mal eine kleinere wie die D3200 und schon gar nicht immer die schon wuchtige D610. Tja, aber dann steht man da, hat ein wunderschönes Motiv oder eine interessante Situation und keine Kamera dabei. 
Um dem vorzubeugen habe ich mich schon länger damit beschäftigt, eine quasi Immerdabei im Kofferraum zu haben. So habe ich mir nach einigen Experimenten (P7700, D50, 1 V1) schließlich eine olle D40x besorgt, die es in den Foren eher sehr günstig gibt. Hat immerhin den letzten 10 Megapixel CCD Sensor und damit ähnliche Bildqualität wie D60, 80 oder 200. Jedenfalls bei gutem Licht. 
Meine hat um 20.000 Auslösungen und eine Mattscheibe mit Schnittbildindikator eingebaut. Eine normale Mattscheibe habe ich als Nachbau günstig über Ebay bestellt, falls mir die andere nicht zusagt. Aber um die Kamera soll es später mal gehen.
Genau wie mir die beiden Hauptkameras D610 und 3200 für den Kofferraum zu schade sind, sind es auch die dafür angeschafften Objektive. Um einen Notnagel zu haben, muß man schließlich nicht das gute Glas in einer Kameratasche zwischen dem üblichen Kofferrauminhalt transportieren.

Um ein adäquates Glas zu haben fiel mir zunächst das kleine, leichte und sogar relativ spektakulär gebaute Sigma AF 18-50mm f/2,8-4,5 DC OS HSM ein. Wie die Werte und Bezeichnungen schon aussagen ist es ein recht lichtstarkes Objektiv für DX, mit Stabilisator und Ultraschallantrieb. Außerdem ändert es nie seine Baulänge, weder beim Zoomen noch beim Fokussieren. Das fand ich für den neu und gebraucht eher geringen Preis dann doch schon immer allerhand. 
Im DSLR Forum bekam ich ein etwas angeschabtes Exemplar für schlappe 80,- Euro inkl. Versand und freute mich sehr darauf. Allerdings bin ich jetzt nach Erhalt doch etwas enttäuscht. Daß die Gegenlichtblende in Endstellung kaum mehr einrastet muß man bei dem Preis verschmerzen. Aber die "Schärfe" geht, zumindest an der D3200 und probeweise an der D610, wirklich nicht. Offenblendig ist das Ganze doch eher flauer und deutlich weicher als z. B. das motorisierte und unstabilisierte Tamron SP AF 17-50mm f/2,8. Klar, mag man denken. Das Tamron ist ja auch mit eines der besten Gläser für DX. Sicher, aber sogar mein Sigma AF 18-125mm f/3,8-5,6 DC OS HSM ist besser als dessen kleinere Kollege. Dabei hatte ich mich wirklich gefreut, denn genau so ein Exemplar hatte ich schon mal an meiner ersten D80 und war damals immer sehr zufrieden. Bleibt zu hoffen, daß es an der D40x mit gleichem Sensor dann vielleicht besser arbeitet. Die kommt aber wohl erst Dienstag mit der Post und dann muß ich mal schauen.

Die zwei Sigmas sind sich auf den ersten Blick überaus ähnlich, wie fast alle Objektive dieser Serie. Auch 17-70mm oder 18-200mm DC OS HSM haben den gleichen Look, bloß mit größeren Frontlinsen. Hier mal ein Vergleichsfoto, links das 18-50mm. Über die angeschabte Oberfläche des 18-50mm nicht wundern, die ist bei dieser Serie leider etwas empfindlich:


Was sofort auffallen sollte: Das eine wird links rum gezoomt, das andere rechts herum. Das ist ungewöhnlich und unnötig, verwendet man beide parallel, wird man sich wohl öfter vertun. Das 18-50 läßt sich leichter zoomen. Obwohl beide die gleichen Ausmaße haben, ist das 18-125mm deutlich schwerer, was wohl mehr Glas geschuldet ist. Das bei Sigma übliche Klackern der beweglichen Linse(n) des Stabi, bei ausgeschalteter Kamera, ist beim 18-50mm etwas lauter als bei der großen Schwester. Der AF ist in etwa gleich schnell, aber der Stabi scheint beim 18-125mm etwas effektiver zu arbeiten. Ist aber nicht schlimm, denn je kürzer die Brennweite - desto unnötiger wird ein solcher in der Regel. Der Nahbereich liegt beim 18-50mm bei 30cm, beim großen Glas bei 35cm, was für beide sehr beachtlich ist und beim 18-125mm zu einem möglichen Abbildungsmaßstab von immerhin 1:3,8 führt.
Außer dem höheren Gewicht ist der einzige "Nachteil" des 18-125mm, daß es beim Zoomen halt  ausfährt, wie es sonst ja fast alle Zooms machen. Und wie man sieht, bleibt das 18-50mm beim Zoomen so wie es ist:


Weder das 18-125mm, noch die optisch sehr ähnlichen 17-70mm und 18-200mm wackeln übrigens am Tubus. Das habe ich bei anderen Marken, auch Nikon, schon sehr anders erlebt. Überhaupt sind die Sigmas dieser Reihe stabil und wertig verarbeitet worden und ein Metallbajonett versteht sich bei jedem ausnahmslos Modell von selbst. Das ist bei Tamron und Nikon leider nicht immer der Fall.

Auf Bildserien von Vergleichsfotos möchte ich zumindest vorerst verzichten, man sollte mir glauben, daß selbst das 18-125mm offenblendig deutlich bessere Fotos liefert. Nicht, daß wir uns falsch verstehen, es scheint durchaus brauchbar zu sein. Aber flau sind z. B. die Ziffern einer fotografierten Zeitung und gleichzeitig sehr weich. Farben und Farbkontraste kommen dagegen sehr gut rüber. 
Ich werde mir das Ganze nochmal an der D40x anschauen, wie erwähnt hatte ich mal ein sehr gutes Exemplar an diesem Sensor. Sollte es da etwas besser aussehen, lege ich lieber die olle Kamera mit dem angeschabten Glas in meiner kleinen Tamron - Tasche in den Kofferraum. 

Als Alternative habe ich noch ein gebrauchtes AF-S Nikkor 18-105mm G ED VR sehr sehr günstig in der Bucht bekommen. Das wäre wohl sogar die optisch bessere Alternative, aber es schreckt mich etwas dessen Kunststoffbajonett. Besser noch, würde ich es mit dem alten aber guten AF-S 18-70mm meiner Stieftochter tauschen, die ihre Kamera aber leider momentan in Köln liegen hat. Das18-70mm hat zwar keinen VR, ist aber sehr scharf und hat Metallbajonett. Aber wie erwähnt schaue ich mir die Kombi Nikon D40x und Sigma 18-50mm 2,8-4,5 DC OS HSM erstmal an.

Ciao

Nachtrag vom 02.09.2014:

An der D40x bildet es besser ab, warum auch immer. Womöglich verzeihen die 10MP mehr als die 24Mp der D3200. Trotzdem werde ich die d40x wohl mit dem AF-S 18-105mm betreiben.

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