Fujifilm X10

Sicher wird sich schon jemand über das neue Blog-Titelfoto gewundert haben. Der Grund dafür ist, ich wollte wieder einmal bei Fuji reinschnuppern. Auch deshalb, weil ich mir demnächst vielleicht mal eine Fuji X-Pro1 anschauen möchte, die mich wegen der tollen Optik und schieren Größe doch sehr fasziniert. Die verschiedenen X100 sind mir wegen ihrer fest eingebauten Festbrennweiten zu unflexibel. Und die anderen Fuji X haben leider wieder keinen Realsucher, wo die wunderschöne X-Pro1 mit dem Hybridsucher sogar beides bietet.

Vor Jahren schon hatte ich eine sehr sehr gut abbildende Fuji S304 mit leider bloß 3,2 Megapixel, wenn ich mich recht erinnere. Gut erinnern kann ich mich an die damals leider recht bescheidene Verarbeitung. Schnell wackelte der Einschalthebel um den Auslöser und auch sehr schnell rieb sich die matt silberfarbene Lackierung ab. Fotos machen konnte sie aber toll, mit sehr guter Schärfe und schon recht schönen Farben. Wenige Fotos hab ich noch, hier ein kleines Beispiel:


Alles hat sich seitdem verändert. Die Kompakten von Fuji genauso, wie Auflösung, AF, High ISO - Möglichkeiten etc. im allgemeinen. Die im Titel abgebildete Fuji X10 bekam ich aus einem Mitgliederhandel, samt recht hübscher Kunstledertasche. Dazu bestellte ich die originale Fuji Gegenlichtblende, die aber mal erfreulicherweise kaum teurer als ein chinesischer Nachbau ist. Sie ist übrigens wie der Großteil des Objektives und dessen Frontdeckel aus Aluminium gefertigt! Aber mit angeschraubter Geli, ist der schöne und innen mit Filz ausgeschlagene Deckel leider nicht mehr verwendbar, hmm....

Außerdem bestellte ich einen Fremd - Ersatzakku, weil diese doch recht klein sind und das Display der X10 sich beim Blick in den Sucher leider nicht abschaltet. Sobald die Kamera eingeschaltet wurde, bleibt es an, bis sie in den Ruhemodus geht. Ich habe sie noch nicht lang und muß nochmal gründlich nachschauen, fand auf Anhieb aber keine Möglichkeit das Display bloß zur Bilderschau zu nutzen. Das Menue ist gänzlich anders als bei Nikon, daher dauert es etwas. 

Die sonstige händische Bedienung erinnert etwas an meine ehemalige Nikon Coolpix P7700. An diese wurde ich auf Anhieb erinnert, weil ich bei der X10 in Zeitautomatik ebenfalls intuitiv am großen Belichtungskorrekturrad drehen möchte, statt am gewollten Einstellrad. Gut, daß das Korrekturrad deutlich schwerer dreht, sonst wären ständig Fotos unter oder überbelichtet. Auch der kleine Schalter zur Blitzausfuhr, sowie der Blitz selbst und die Tatsache, daß man ihn eben extra ausfahren muß, erinnern mich gleichfalls ziemlich an die P7700. 
Das war es aber auch fast schon an größeren Gemeinsamkeiten. Der AF ist deutlich schneller als bei der Nikon 7700, aber langsamer als bei der 1 V1. Er liegt etwa genau dazwischen und ist damit für eine Kompakte doch wieder recht schnell. Genau genommen scheint bloß die Messung zu dauern, denn nach deren Sekundenbruchteil geht das fokussieren ansich doch sehr schnell vonstatten.

Die Anmutung ist sehr nostalgisch und gefällt mir gut. Sie ist aber doch leichter als vermutet und für mich eigentlich auch zu klein. Das hatte ich etwas anders erwartet. Selbst mit der halben Tasche zur Griffvergrößerung ist das für mich doch recht fummelig und alleine das ist schon ein Grund dafür, daß wir wohl nicht gemeinsam alt werden dürften. 

Hier Abbildungen mit Soft Auslöser und mit Nikon Abdeckung des Blitzschuhs:





Spätestens mit dem Display auf der Rückseite beginnt natürlich optisch die digitale Neuzeit, aber auch die ist dank Sucherokular immer noch nostalgischer als bei anderen. Das Display ist mit 2,7"  merklich kleiner als die 3" Display der 7700 und 1 V1. Der optische Sucher ist aber sehr gut. Hell, scharf, übersichtlich und vor allem mitzoomend. An deutlichen Farbsäumen im Sucherbild sieht man, daß dort viel echtes Glas verarbeitet wurde. Der Parallaxenausgleich funktioniert beim Zoomen relativ gut. Aber vom Weitwinkel bis etwa 50mm sieht man gewöhnungsbedürftig mehr oder weniger das Objektiv im Sucherbild. Mit angesetzter Gegenlichtblende sogar bis knapp zum Ende des Zoombereiches:


Hier sieht man deutlich das aufgeklebte Schutzglas auf dem Display. Ein Zubehörteil das ich mir seit langem angewöhnt habe und mit dem ich jede Kamera versehe um das empfindliche Display zu schützen:


Ganz wunderbar finde ich den sehr nostalgischen Auslöser aus Metall, an den man sogar noch diese alten Drahtauslöser oder feinmechanischen Zeitauslöser schrauben kann, oder einen Soft - Auslöser, der dann aber das wunderschöne Original verdeckt:


Obwohl der Zoombereich mit 28-112mm für heutige Verhältnisse recht bescheiden ausfällt (aber schon sehr brauchbar ist), fährt der Drehzoom doch deutlich heraus. Wunderbar aber auch hier der Drehzoom über einen Metallring überhaupt, wo man an anderen Kameras schnöde Plastiktaster oder Wippen betätigt:


Weiter werde ich jetzt nicht mehr auf diese kleine Kamera eingehen, denn wie erwähnt werden wir wohl nicht zusammen alt werden. Dafür ist sie mir zu klein und die Bildqualität zu sehr von Dx oder sowieso vom Vollformat weg. Kein Wunder, aber für eine Kompakte bildet sie natürlich trotzdem großartig ab.

Ciao

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