Spaziergang in Marburg. Von der historischen Oberstadt bis zum gräflichen Schloß.

Samstags noch in Frankfurt eher mäßig, war das Wetter dann Sonntag so so gut, daß wir uns spontan entschlossen nach Marburg zu fahren um in der Altstadt (Oberstadt) spazieren zu gehen. Natürlich mit Fotoapparat. Es war wolkig mit Aufheiterungen und wegen gewissem Regenrisiko nahm ich an der D610 diesmal bloß das Nikon AF-S 24-85mm f/3,5-4,5G IF-ED VR mit. Eigentlich sollten die kürzlich vorgestellten alten Sigma AF 28-135mm und/oder Nikon AF 28-80mm mit, aber wegen restlichen Pollenfluges und der Regenmöglichkeit nahm ich dann doch lieber das teilabgedichtete 24-85mm VR mit. Wieder müssen beide also auf einen Einsatz warten.

Der Besuch war spontan und mit knapp 3 Stunden auch recht kurz, deswegen kann ich nicht mit Straßennamen dienen oder Plätze benennen. Von Marbach kommend fuhren wir in die Stadt und nutzten die erste Möglichkeit zum Parken. Von dort zeigten gleich kleine Schilder in die Richtung zur Altstadt. Es geht danach stetig leicht bergauf und die letzten Meter zum Schloß dann sogar recht steil, aber alles ist sehr gut zu bewältigen. 
Die Oberstadt ist wundervoll erhalten und wirkt sehr gepflegt, ohne im mindestens kitschig zu erscheinen. Beeindruckende Gebäude kann man zuhauf fotografieren, aber auch an eher unscheinbaren Häusern findet man schöne Details wie alte Türknäufe oder Übergänge zwischen zwei einzeln stehenden Häusern. Da Universitätsstadt, findet man zudem ein wirklich reichhaltiges Angebot an Kaffees, Kneipen, Restaurants oder Eisdielen. Meine Frau und ich sind uns einig, daß wir in jedem Fall nochmal wiederkommen. Diesmal dann aber mit deutlich mehr Zeit und bei noch schönerem Wetter.

Ein Erfrischung versprechender Trinkbrunnen im spärlichen Sonnenlicht:


Direkt gegenüber zwei eiserne Pferde im Schatten:

Dort geht es hoch zur Altstadt, die Steigung ist recht sanft und angenehm:

Der Wolf und die sieben Geißlein an einer starken Mauer:

Die Häuser beugen sich nicht nur wegen dem Weitwinkeleffekt bei 24mm, es ist überall krummes und schiefes Gebälk zu sehen und manches Haus steht wohl auch nur noch, weil es beidseitig von anderen gestützt wird:


Durchgang zwischen zwei Häusern über einer sehr schmalen Gasse. Unten 1,5 - 2 Meter breit, oben gewiß bloß noch 1 Meter:


Schöne Details überall, man muß bloß schauen:




Nicht so historisch wie die Oberstadt, aber für Motorradbegeisterte monumental. Eine seltene, alte Münch 4 mit 1200ccm des Tüftlers und Kleinherstellers Friedel Münch. Die erste übrigens, die ich je aus der Nähe sah. Leider in stärker gebrauchtem Zustand und mit sehr wenig Zeit meinerseits. 
Wer sie nicht kennt, es ist quasi ein um den Motor des PKW NSU Prinz herum gebautes Motorrad. Und dadurch mit einem der ersten Vierzylinder (fahrtwindgekühlt), so etwas wie ein ganz frühes "Superbike". Es sprengte Größenmäßig damals alle bisherigen Maßstäbe, galt bei einigen sogar als quasi unfahrbar. Münch Mammut werden übrigens die Exemplare heute noch genannt, aber aus rechtlichen Gründen ließ Friedel Münch diese Bezeichnung weg:

Münch Motorräder







Ab hier ist es dann bis zum Schloß nicht mehr allzu weit, vielleicht 20 30 Minuten bei gemütlichem Gehen. Wie erwähnt war keine Zeit sich Straßen und Plätze einzuprägen und mir war es wichtiger, ein paar Fotos mitzunehmen. Ich nehme mal an es ist ein Marktplatz mit früherem öffentlichen Brunnen, denn ich sah in einem Geschäft eine alte Zeichnung dieses Ortes, in der auf dem Brunnen eine Abdeckung mit teils offenen Luken abgebildet war:



Nach steiler Treppe mit amüsantem Zitat.... 



....dann ein wuchtiger Tordurchgang, in dem sich ein "Barde" ablichten lies:



Direkt nach dem Durchgang ein Brunnen oder eine ehemalige Tränke, jedenfalls mit eigentümlichem Wasserspender in Form eines stilisierten Wildschweines:

Danach hat man recht guten Blick auf das Schloß und mit einem Weitwinkel bekommt man auch genug vom Gebäude oder Ausblick zur Stadt auf den Sensor. Eine Besichtigung sparten wir uns, denn bis zur Schließung wäre keine rechte Zeit mehr gewesen:


Auch beim Schloß sieht man viele Studenten und natürlich Touristen.




Weinanbau im kleinen Umfang, aber in wohl sonniger Lage, direkt unter der Schloßmauer:





Die Geschichte des gräflichen Schloßes, hoch über dem Schloßhof:

Der Eingang zur Besichtigung:

Auf dem Rückweg zum Auto noch ein paar wenige Eindrücke:




Zumindest die Oberstadt von Marburg also lohnt sehr und wie erwähnt werde ich mit meiner Frau gewiß nochmal zurückkommen.

Ciao


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