Nikon Batteriegriff MB-D11 für D7000, Gummierung vorne erneuert.

Nikon hat ja doch allgemein eher gute Qualität. Ich schreibe bewußt eher, weil es Bauteile gibt, die anscheinend woanders länger halten als bei Nikon oder hier nicht ganz durchdacht verbaut wurden. Wer klebrige Kameragehäuse kennt, oder sich ablösende Gummierungen, bei gar nicht mal so alten Kameras, der weiß wovon ich schreibe. 
D300/s und D700 häufen sehr gerne Staub hinter dem großen Rückdisplay an und verlieren sich weitende Gummierungen, mindestens zweimal hatte ich von sich ablösenden Daumenpads an den D50 und D90 berichtet, Die D70/s klebt im Alter an Body und Gummierung, die D200 (bzw. die baugleiche Fuji Finepix S5 Pro) ist bekannt für sich komplett ablösende Gummierungen am ganzen Body. 
Muß so etwas wirklich sein? Kann man nicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und andere Materialien verarbeiten, die etwa bei Canon oder Pentax verwendet werden? Sicher, dort gibt es andere Probleme, etwa sich abreibende Kamerabeschichtungen bei Canon. Aber so hätte man wenigstens das lästige und ja doch wirklich schon seit Jahren bestehende Problem der sich weitenden und dann ablösenden Gummierungen gelöst.

Mich hat es neuerdings beim MB-D11 für die D7000 erwischt. Die 7000 kam 2005 auf den Markt, also vor ganzen 10 Jahren. Muß es denn sein, daß man sich da schon nach einer teils abgelösten Gummierung am Batteriegriff umschauen muß? Einen Griff, den man weit weniger häufig anfasst als den eigentlichen Kameragriff, es sei denn man ist Hochformatfetischist und fasst den BG dort um so mehr an?

Bei Ebay oder überhaupt im Netz gab es leider absolut nichts zu finden, ich suchte sporadisch mehrere Wochen lang. Der MB-D10 einer D300/700 scheint verbreiteter, denn dafür hätte ich locker günstigen Ersatz gefunden, oder rückwärtige Daumenpads der Kameras zuhauf. 

Also zwangsläufig doch bei Nikon angefragt. Online im Nikon Supportcenter verwies man mich schriftlich an eine Telefonnummer eines Nikon Servicepoint in Frankfurt. Ich telefonierte mit einer Dame unter der genannten Nummer, die mir aber lieber eine Emailadresse mitteilte unter der ich direkt nachfragen sollte. 
Nungut, dann eben so. Per Email also nach neuer Gummierung gefragt und dabei zaghaft angefügt, daß ich nur die vordere Gummierung bräuchte. Nämlich die um den Griff vorne selbt. Tagelang kam keine Antwort, also doch wieder angerufen. Man entschuldigte sich, der Kollege habe das wohl übersehen und mein Anliegen würde zuoberst befördert. Hat man dann wohl auch gemacht, denn Email mit Entschuldigung kam dann rasch. Man könne das besorgen, die Kosten betrügen 33,03 Euro inkl. Versand.
33,03 Euro für ein Stückchen Gummi und dessen Transport? Geht's mal noch?? Ja, richtig gelesen. Leider ist es ganz genau so und nicht anders. Ich möchte dabei gar nicht wissen, was denn die gesamte Gummierung für den Griff kosten würde, die ja immerhin dreiteilig ist und aus zwei etwa gleichgroßen Teilen plus dickem Bodenstück besteht. 
Das mußte ich mir überlegen, das war ja mehr als ein Drittel des Anschaffungspreises des gebraucht gekauften Griffes. Und zwischenzeitlich hatte ich mir zudem einen intakten Griff besorgt. 
Nach Tagen kam ich zum Schluß, daß ich in den sauren Apfel beißen muß. Ersatz war ansonsten nämlich immer noch nicht zu finden und ein Griff ohne Gummi ist nur schwer und mit Verlust zu verkaufen. Also verbindlich per Email bestellt und nach den Kto.daten gefragt. Das mußte ich über Tage insgesamt drei mal wiederholen, bis endlich Antwort kam und man mir die Kto.daten doch noch mitteilte. Email scheint nicht die Stärke des für Ersatzteile zuständigen Mitarbeiters im Servicepoint Frankfurt zu sein.

Um so schneller kam dann das bestellte, quasi sofort nach Überweisung des üppigen Preises. Per UPS kam ein so kleines Minipaket, daß ich schon befürchtete ein falsches Gummi zu bekommen. Aber es ist schon das richtige Teil und tatsächlich ein einziges Stück Gummi, wo ich insgeheim gehofft hatte für den horrenden Preis wenigstens die komplette Gummierung geliefert zu bekommen:




Hilft ja nichts, also los geht's. Man kann das Ganze erstmal mit noch aufgeklebtem Schutzpapier ausprobieren, passt aber wirklich sehr gut:



Also Papier abgezogen und losgelegt. Die gesamte Innenfläche ist mit der Klebeschicht eines doppelseitigen Klebebandes belegt: 





Da ich alleine war und beide Hände brauchte gibt es keine Detailfotos, man kann aber das Gummi ganz einfach überstülpen und in die Aussparungen drücken. Geht sehr einfach:


Eine Problemstelle gibt es allerdings, direkt vorne am Daumenrad steht das Ganze etwas über und gibt es eine spitze Ecke. Auf den Fotos sieht man sowohl oben beim neu bestückten, als auch unten beim anderen Griff, daß es sich dort um einen schlecht durchdachten Bereich handelt. Ich wette, genau dort beginnt irgendwann sich jeweils die Gummierung zu lösen:




Jedenfalls aber passt ansonsten alles und scheint auch gut zu kleben. Mit etwas Kameralack an einigen abgeriebenen Stellen sieht der Griff demnächst wieder ganz gut aus und wird verkauft, schließlich brauche ich keine zwei:




Beim MB-D15 der Nachfolgerin D7100 gibt es diese spitze Stelle übrigens so nicht und er schließt etwas besser am Griff ab, wenigstens da scheint man bei Nikon dazugelernt zu haben:



Mancher fragt sich gewiß, wieso der Depp das macht und sich nicht für das gleiche Geld oder weniger einen Nonname Griff holt. Nunja, genau darüber kann man in meinem Blog auch genügend lesen. Gerade mit der D7000 und dem neuartigen und immer noch gebräuchlichen Bodenstecker, begannen mit Noname Griffen ja diverse Kontaktprobleme. Vom einfach bloß wackelnden Griff bis zu Wackelkontakten mit blinkenden LED's und sich selbstständig einschaltenden Stabilisatoren in Objektiven (bei ausgeschalteter Kamera!!!) reichen meine Erfahrungen. Bei anderen saugten sich Akkus in ausgeschalteten Kameras leer oder man machte ähnliche und gleiche Erfahrungen wie ich. Das brauche ich nicht mehr und greife seitdem ausschließlich zu Originalen. Diese professionelle Magnesium - Gehäusequalität von Nikon wurde bisher auch von keinem Dritthersteller erreicht, auch nicht wenn ausdrücklich mit Magnesiumanteilen geworben wird

Ciao



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