Sigma 24-105mm f/4 DG OS HSM Art.


Hallo



Heute melde ich mich mit meinem zweiten Sigma Art Objektiv für DSLR, nachdem ich an DX bereits das 18-35mm f/1,8 hatte:




Das 18-35mm war groß und schwer und das 24-105mm steht dem in keiner Weise nach. Warum das so sein muß, sei einmal dahingestellt. Bodies die zu großen Teilen aus Aluminium, Magnesium, evtl. Messing oder anderen Metallen hergestellt werden, erhöhen gewiß die Herstellungskosten, aber wohl kaum die Bildqualität. Manchmal habe ich den Eindruck die außergewöhnlich gute Verarbeitung werde mehr geschätzt als die restlichen Features. Dazu kann ich bloß sagen, daß meine beiden Art Objektive weder schneller fokussierten als andere, noch andere rein technische Vorzüge boten. Eher im Gegenteil, denn das 18-35mm ist nicht einmal stabilisiert und der Stabi des 24-105mm bietet dann auch bloß eine Stellung.


Übrigens ist die supertolle Verarbeitung etwas inkonsequent, denn entgegen dem etwas klapprigeren Nikon AF-S 24-120mm f/4G ED VR, hat das Sigma keine Staubmanschette am Bajonett. Das wundert andersrum aber eher auch nicht, denn die Art Serie ist vielleicht für Schönwetter - Landschaftsfotografen oder für das Studio gemacht worden. Zitat Sigma:









Ok. im letzten Satz fällt das Stichwort Unterwasseraufnahmen. Da stelle ich mir durchaus Spritzwasser oder andere feuchte Situationen beim An und Absetzen des Objektives vor und wäre evtl. doch beruhigter, wenn man eine Bajonettmanschette hätte.  

Nun gut. Das Objektiv ist also schwer, weil viel Metall warum auch immer verarbeitet wurde. Es ist außerdem recht dick. Oder vielmehr wirkt es eher so, was auch an der Masse liegen könnte, denn im direkten Vergleich mit dem AF-S Nikkor 24-120mm f/4 ist es nicht wirklich größer.


Sicherlich, alles geht sanft und exakt, also Schalter, Zoom und Fokusring. Das ist schön und angenehm, trägt aber wie erwähnt auch eher nicht zu besseren Fotos bei. Das klingt etwas abfällig, aber ich will wirklich keinem die schönen Objektive madig machen. Ich denke halt bloß, man muß Objektive nicht unnötig teurer und schwerer machen und das Haupt Augemerk sollte wohl auf den Abbildungsleistungen liegen. Zumal das Gewicht mit keinerlei Vorteil erkauft wurde, außer durch bessere Haptik. Und nach erstem schnellem Vergleich hapert es bei der Abbildungsleistung etwas. Das 24-105mm scheint nämlich im Vergleich mit meinem AF-S 24-120mm optisch nicht so viel besser zu sein wie das ganze Trallalla drumherum vermuten liese. Das aber nur nach kurzem erstem Vergleich. Selbst das Nikkor halte ich keineswegs für eine Traumlinse, vielmehr erfuhr ich selbst, daß etwa das weit günstigere AF-S 24-85mm f/3,5-4,5 VR eher nicht schlechter ist. Und in zwei Urlauben gab ich sogar dem AF-S 28-300mm VR Superzoom den Vorzug, weil das einfach nur gut ablieferte und man gerade im Urlaub dann vielleicht bloß noch etwas kleines lichtstarkes braucht und ansonsten komplett aufgestellt ist.



Mit dem AF-S 24-120mm erstellte Fotos gibt es hier ganz unten ein paar zu sehen:





Und hier mein damaliges Fazit zum 24-120mm:




Nun kam also das Sigma 24-105mm und ich will es einmal vorstellen.



Es kam komplett mit OVP und der bei Sigma üblichen Köchertasche. Die kennt man, also zeige ich sie mal nicht. Hier das Objektiv alleine:





Was auffällt, sind die glänzenden Metalloberflächen. Diese vermitteln einen soliden Eindruck, noch bevor man es überhaupt in der Hand hält. Wie beim Nikon Pendant auch, gibt es die Entfernungsskala hinter einer Glasabdeckung:




Links am Objektiv das im verchromten Punkt eingeprägte "A" für die Art Serie. Man beachte auch die TORX Schrauben, mit denen das Schaltergehäuse angeschraubt wurde:



Im Schaltergehäuse die zwei Schalter für den HSM AF und den OS Stabilisator. Das Nikkor bietet hier zusätzlich die Umschaltung von normaler Stabilisierung zu aktiver Stabilisierung. Für stabilisierte Mitzieher etwa im Motorsport. Beim Sigma ist das Ganze also technisch schlichter gestaltet:



Auch das Bajonett ist selbstverständlich aus Metall, aber halt ohne Staubmanschette:



Im Gegensatz zum 18-35mm, welches beim Zoomen die Baulänge nicht verändert, fährt das 24-105mm bei dessen 105mm mit einem Doppeltubus am längsten aus und die kürzeste Baulänge hat man entsprechend bei 24mm:



An der D600 angesetzt wirkt es weit weniger bullig, als das Gewicht vermuten lassen würde, aber es ist schon auch ein Brocken:





Wenn ich schon des Öfteren das AF-S 24-120mm f/4 erwähne, kann ich die beiden auch kurz im Vergleich zeigen und setze das Nikkor dazu an der ähnlichen aber kleineren D7200 an.



Man sieht, daß es von der Masse her kaum Unterschiede gibt. Der Doppeltubus des 24-120 ist sogar breiter als der des Sigma. Mit Sonnenblende wirkt das 24-120 breiter, aber ohne Sonnenblende sieht man den Unterschied von Sigmas 82mm Filterdurchmesser gegen den 77mm beim Nikkor:












Interessant der optische Größenvergleich zum Sigma 17-70mm f/2,8-4mm DC OS HSM für DX und dem Tamron 28-75mm f/2,8 für FX.





Man könnte in's Grübeln kommen, aber ich will gar nicht weiter darüber nachdenken. Aber wenn ich die phantastische, kompaktere und deutlich leichtere Kombi Nikon D7200 mit dem sehr guten Sigma 17-70mm f/2,8-4 DC OS HSM sehe (übrigens dank Crop dann ja abbildend wie ein 25,5-105mm) und direkt mit der großen und schweren Kombi Nikon D600 mit Sigma 24-105mm f/4 DG OS HSM Art vergleiche......:




Braucht man das bessere Bokeh des weit weit teureren aber nicht schärferen Glases wirklich, das bisschen mehr Freistellung durch FX und die eine Blendenstufe bessere High ISO Fähigkeit? In Relation zu deutlich mehr Gewicht (1,839kg gegen 1,324) und vor allem deutlich höherem Preis einer FX Kamera mit FX Gläsern? Als Hobbyfotograf sicherlich erstmal nicht und selbst als Profi nur vielleicht. Meine Meinung.


Ob ich das Nikkor mit dem Sigma noch ausführlicher vergleiche, weiß ich noch nicht. Ich behalte evtl. erst einmal beide und sehe zu, ob mir das Sigma wirklich auf Dauer zu schwer ist. Immerhin bietet das Nikkor mit 120mm mehr Endbrennweite bei gleicher, durchgehender Lichtstärke, hat sich auf seine etwas bescheidenere Art seit Jahren bewährt und braucht auch keine Updates ab und an vom Hersteller. Da muß sich das Sigma schon ganz schön anstrengen, um das deutliche und unnötige Übergewicht mit besseren Abbildungsleistungen wett zu machen. Sollten die gleich oder kaum besser sein, gäbe es ja wirklich keinen Grund nicht doch dem Nikkor den Vorzug zu geben. Auch wenn das im Vergleich etwas klappriger daherkommt, denn mit äußerer Verarbeitungsqualität und Haptik schießt man halt keine Fotos.


Ciao

Nachtrag vom 09.12.2018:

Ich habe das Objektiv zwischenzeitlich wieder verkauft. Es ist mir wirklich deutlich zu schwer und ich bleibe beim Nikon AF-S Zoom Nikkor 24-120mm f/4G ED VR. Es gab einfach keinen Mehrwert  was die Bildqualität betraf, es ist nicht sichtbar besser als das Nikkor.

 




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