Meine Leica R7 (mit Update)

Hallo

Die Tage wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen und da ich noch nicht so beweglich bin, langweile ich mich etwas. Wegen der Coronakrise verschiebt sich die Lieferung meines vorbestellten Nikkor Z 24-200mm VR. Ein Glas auf das ich sehr warte und auch sehr hoffe, denn es soll nicht nur mein AF-P FX 70-300mm ersetzen, sondern womöglich auch das Z 24-70mm f/2,8 S. Letzteres natürlich bloß vom Brennweitenbereich her, denn ich habe genügend Festbrennweiten für Lichtstärke und das Z 14-30mm ist schließlich auch noch da.

Wie kam ich jetzt nochmal zu einer Leica R Kamera? 
Ich stöbere ja immer in Kleinanzeigen und auch Ebay etc. um das eine oder andere Schnäppchen machen zu können oder Erstklassiges zum fairen Preis. Ich hatte mal eine schwarzverchromte Leica R4 oder R5, ich weiß es nicht mehr genau. Damals mit Tamron Objektiven am Adaptall Adapter. Jetzt sah ich eine wunderschöne silberne Leica R7. 
Wer das Leica R-System kennt weiß, daß es drei Erstmodelle mit dem sogenannten R-Bjonett gab. Die Leicaflex (Mark I), Leicaflex SL und SL2. Die nachfolgenden Modelle hatten alle ein "R" in der Bezeichnung und basierten mehr oder weniger auf zwei Modellen von Minolta. Der Minolta XE-1 (Leica R3) und Minolta XD7 (Leica R4 - R7). Danach folgten mit gleichem Bajonett die völlig anders designten und konzeptierten Leica R8 und R9, welche beide sogar mit einem digitalen Rückteil augestattet werden konnten und damit zusammen mit den Leica M8 und M9 im APS-C und Kleinbild - Bereich bis heute die einzigen Vertreter sind die man sowohl analog, als auch digital verwenden kann.
Die Leica R3 hat mich nie so wirklich gereizt, denn sie sieht bis auf die Farbgebung ihrem japanischen Geschwisterchen dermaßen ähnlich, daß man doch zum günstigeren Produkt aus Fernost mit den weit günstigeren Objektiven tendiert. Auch wenn die R3 die teils deutlich bessere Kamera ist (Beli.messung, Verschluß, mögliche Motorisierung etc.).
Bei der Leica R4 - R7 ist das komplett anders. Die Modelle sehen alle deutlich anders als eine Minolta XD7 aus. Je nach Modell hat man sogar fast nur den Verschluß mit der Minolta XD7 gemein, denn eine R6/R6,2 ist ja z. B. komplett mechanisch und das gab es bei der Minolta XD Reihe einfach nicht. Grob gesagt kann man wohl sagen, daß sich die Minolta XD7 und das Leica R-System von der R4 bis zur R7 kontinuierlich auseinanderdividierten. Wo sich eine XD7 technisch während ihrer Bauzeit nicht so sehr veränderte, wurde bei Leicas R4 - 7 recht kontinuierlich Modellpolitik betrieben. Sogar mit Zwischenmodellen wie der Leica RE und R4s, die etwas spartanischer ausgestattet wurden.
Ich will mich hier aber nicht zu weit mit Halbwissen aus dem Fenster lehnen, man kann alles viel besser im Netz ergoogeln.

Die Leica R7 jedenfalls, ist eine wirklich ganz wunderbar gezeichnete Kamera. Man kann sie drehen und wenden wie man will, es kommt Harmonie dabei heraus und vor Allem auch beste Verarbeitung. Das ist ganz einfach so, man muß sie einmal in der Hand gehabt haben. Die Materialien und deren Verarbeitung sprechen eine ganz starke Sprache, nämlich: Made in Germany. Die Minolta XD7 ist eine ganz vorzügliche Kamera, gerade auch mit ihrem so leisen und smooth ablaufendem Verschluß/Spiegel-System. Bei den Leica R4 - R7 trifft dieser Verschluß dann allerdings auf German Engeneering und diese Paarung scheint komplett aufzugehen. Noch nicht so sehr bei der R4, die sich hauptsächlich äußerlich von der XD7 unterschied und (Achtung Geschmackssache!) deutlich wohlproportionierter und hübscher als die sehr kompakte Minolta wirkte. Grob gesagt wirkt die zierliche XD7 dagegen irgendwie fast feminin auf mich, also gegen die moderner, aber auch hochrobust wirkende Leica R4. Das liegt natürlich auch daran, daß die R4 wie schon die R3 gewissermaßen eine Modellpolitik fortführte und man designerisch nicht so stark abdriften konnte wie es Minolta zwischen der XE-1 und XD7 tat. 

Hier fand ich ein paar vergleichende Fotos auf Flickr.

Die R4 war schon kleiner als eine R3, wirkte aber erstmal nicht so. Äußerlich hat eine R4 wie erwähnt eher nichts mit der Minolta XD7 gemein. Bis zur R6 blieben die Nachfolgemodelle auch alle sehr sehr ähnlich, aber die R7 hatte dann zusätzlich eine etwas höhere Bodenplatte und eine Art Griffwölbung an der Rückwand (wie sie schon die R5 bekam, also diese nach Portugal dann im hessischen Solms hergestellt wurde).
Aus der Box geholt, faszinieren die wunderbar klaren Linien meiner Leica R7, die niemals kantig wirken. Wenn ich sehe wie sich die Kante der Rückwand in die Seite der Kamera schmiegt, könnte jede Nikon FE2 neidisch werden, mit ihrer dort quasi überlappenden Kante. Und wer das KLONG eines Nikon F - FA Verschlußes/Spiegels je vernahm, der weiß den Sound der XD7/R4-7 sofort zu schätzen. 
Im Jugend und Twenalter, stand ich am hiesigen Fotoladen mindestens einmal pro Woche am Schaufenster und drückte mir die Nase platt. Diverse Minoltas, Canon und Nikon waren dort zu sehen, ein paar Olympus OM. Später die wunderschöne Nikon F-501 und Minolta 9000AF. Aber Augenfang waren immer die auch ausgestellten Leica R Kameras, die M - Modelle und die riesig wirkende Asahi Pentax 6x7. Vor allem aber diese wunderschönen, irgendwie vornehm wirkenden R - Leicas. Ein Traum für mich.
ALLE Bedienelemente sind wertig und aus guten Materialien gefertigt. Die Ausnahme an der R7 stellt der Spannhebel aus (wenn auch wertigem) Kunststoff dar. In Metallausführung wäre er dann wohl perfekt gewesen. Beim Sucher gibt es gewiß noch größere und hellere Exemplare, aber er liegt im oberen Mittelfeld. Schnittbildindikator und Mikroprismenring drumherum sind wohl Pflicht. Rechts und links unten, gibt es rot leuchtende digitale Anzeigen für Zeit (rechts) und Belichtungsmodus (links). Mittig unten wird die Blendenzahl eingeblendet und auf Wunsch sogar gleichfalls rot illuminiert, wobei man im Heft dann auf erhöhten Stromverbrauch hinweist. Also lassen wir das, denn sie hat bloß zwei Knopfzellen vom Typ SR44 (oder etlichen Derivaten) inne, die man übrigens problemlos bekommt.
Die Bedienung ist teils doch anders, als ich es von analogen Nikon gewohnt bin. Aber ohne in die sehr schöne Anleitung schauen zu müssen, erfasste ich dann doch Funktion und Bedienung der meisten Schalter, Hebel und Rädchen. Nur bei besagter Beleuchtung für die Blendenzahleinblendung mußte ich nachschauen, wofür dieser winzige Schiebeschalter denn wohl sein mag. Der Rest war teils anders, stellte aber keine wirklichen Rätsel dar. Das man um in die Zeitautomatik zu kommen das Zeitenrad auf 30P stellen muß, hätte ich mir lieber durch ein A sagen lassen, denn P assoziiere ich mit Programmautomatik und nicht mit Zeitautomatik. Bei den allermeisten analogen Kleinbildkameras mit Multiautomatiken ist es so, daß man am Zeitenrad auf ein A stellt (auch in Programmautomatik) und dann den Blendenring entweder verwendet (Zeitautomatik), oder ihn halt in einer Grundstellung belässt (A oder größte Blendenzahl) und dann in Programmautomatik arbeitet.
Die R7 ist ja solch ein Multiprogramm Fotoapparat und wie bei heutigen DSLR kann man zwischen manueller Belichtungssteuerung, Zeitautomatik und Blendenautomatik wählen. Dazu kommt die Programmautomatik, die man durch Zeitenvorwahl quasi shiften (nach oben oder unten verändern) kann und mit Spot oder Selektivmessung verbinden kann. Insgesamt war die Kamera bis auf fehlendem automatischem Filmtransport und natürlich fehlendem AF gar nicht mal so unmodern wie manchesmal geunkt wird. Bei damaligen mehreren Tausend Mark Anschaffungskosten, ist das natürlich relativ, aber technisch eher komplett hinterherhinkende Leica M wurden schließlich auch immer sehr teuer verkauft, egal ob analog oder digital.

Wenn man größere oder kleinere Flecken auf der Pretiose sieht, handelt es sich ausschließlich um Staub und Fingerabdrücke, die Kamera ist aber wirklich wie neu.

Das bekam ich:





Egal wie man sie betrachtet, ist sie nicht einfach nur wunderbar? Auch das Zoom-Objektiv Leica Vario-Elmar-R 28-70mm f/3,5-4,5 ist fast im Neuzustand, hat winzige und kaum sichtbare Gebrauschsspuren. Es wirkt zwar wie ein Leica - Glas, weil komplett aus Metall und Glas gefertigt und mit den typisch geringen Leitz - Toleranzen versehen. Es ist aber Made in Japan und basiert tatsächlich auf einer Rechnung von Sigma, wo es in Japan wohl auch gefertigt wurde. Es war aber nunmal dabei und ja, ein deutsches und deutlich besseres f/4 35-70mm hätte ich mir lieber gewünscht. Von den lichstarken aber immer noch sehr teuren Zoom - Modellen mal abgesehen. Das Preisniveau hält sich nicht nur bei R-Gläsern, sondern stieg vor Jahren wieder. Wegen der Möglichkeit, diese Gläser per Adapter an Spiegellosen Kameras verwenden zu können. Das Preisniveau liegt zwar eher unter vielen M-Linsen, ist aber teils doch sehr sehr hoch.

Das wunderbar griffige Zeitenrad mit dem Hebel für die Belichtungsmodi davor. Mit dem darin so schön eingebetteten Auslöser, gehört das zu den schönsten Kombinationen die ich je bedienen durfte:


Das Glas ist übrigens wohl neuer als die Kamera, denn es hat bereits die ROM-Kontakte am Bajonett, die man erst ab der R8 und noch mit der R9 verwenden konnte. Auch die Geli ist aus Metall und wird verschraubt, ohne einzurasten. Der Zustand ist sehr gut, aber nicht so neuwertig wie die Kamera. In der Geli ist eine winige Macke an der Kante und am Objektivfuß fehlt der gläserne rote Punkt, den ich zweifach nachbestellte und mit Zweikomponentenkleber anbringen werde:



Mit solch einem gut einschauberan Fenster in der Rückwand brauchte man natürlich keine Filmmerkklemme. Die R7 hat übrigens DX Dekodierung, erkennt also kodierte Filme wenn man die DX-Automatik einschaltet. Wenn nicht, wird wie am ISO Rad eingestellt belichtet. Also Obacht! 
Man beachte auch einmal die wunderbar eingepasste Rückwand und vergleiche mit seiner zeitgenössischen Nikon. Bei meinen EL2, FE, FE2, FA und FM überlappte das irgendwie unschön:

Auch wenn der Schnellschalthebel aus Kunststoff ist, das ist wunderschön designt, wirkt aufgeräumt - aber nicht spartanisch, das ist ganz einfach klasse. Das ist auch knackig wo man es sich knackig wünscht und smooth wo es eben so sein soll, aber immer so exakt wie es irgend geht. Wenn ich da an die Haptik der ansich ja wunderschönen AGFA Selectronic 3 denke.......
Man sieht an den Kontakten, daß die R7 TTL Blitzbelichtung bietet, die R4 war da noch weit sparsamer mit Kontakten im Blitz/Zubehörschuh. Ich tat auf Ebay einen sehr günstigen Metz 44 MZ-2 auf. Und über Kleinanzeigen einen entsprechenden SCA351 - Adapter, allerdings hatte ich diverse Probleme und muß mich da mal einarbeiten:

Der erwähnte Daumengriff, fest integriert in der Rückwand. Nicht mal so hilfreich wie er aussieht, aber besser als gar nichts. Da das Zoom - Glas zwar sehr kompakt, aber doch gewichtig ist, habe ich mir einen neuwertigen Auto Winder-R bestellt, weil man anderweitig keine Möglichkeit hat (außer dem nochmals schwereren und dickeren Motor R), vorne einen Griff dran zu bekommen. Da hatten eine zeitgenössische Nikon FG und FA mit ihren abschraubbaren Griffstücken dann doch auch mal haptische Vorteile. 
Wer einen solchen Griff verwenden möchte, muß tunlichst darauf achten, den neueren Winder R mit Kontakten dafür und nicht den älteren, kontaktlosen Winder R4 zu kaufen. Sonst hat man daran einen Griff, dessen Auslöser nicht funktioniert. Fatal, weil man gerade wegen des hohen Griffes samt dessen Auslöser nicht mehr an den Kameraauslöser kommt.
Die Augenmuschel wirkt zwar eirgendwie eher nicht so, ist aber wirklich mal klasse und schön weich.

Die neuwertige und aufgeräumt wirkende Bodenplatte mit Stativgewinde, Filmrückspulentriegelung und Motor/Winderanschluß und dessen Kontakten, sowie der schwarzen Batterieklappe mit zwei SR44 dahinter. Man kann Silberoxyd oder Lithiumbatterien verwenden.

Der Winder und der Griff dafür sind noch im Zulauf und werden später als P.S. hier angehängt. Den Blitz zeige ich, wenn ich weiß, daß das auch alles funktioniert. Evtl. mache ich aber auch einen extra Post. Hierbei vermisse ich ja sofort wieder den allergrößten Vorteil der digitalen Fotografie. Nämlich, daß man sofort und ohne Warten bis der Film voll ist etc. sieht, ob man richtig belichtete, das Blitzgerät alles tut usw..
Ich habe jetzt fünf "Illford HP5 Plus 400" Schwarz/Weiß Filme bestellt, weil ich mit Leica eher die Schwarzweiß - Fotografie verbinde. In der Kamera steckt derzeit allerdings ein überlagerter (Ablaufdatum irgendwann 2016) Farbfilm von mir zum Test, mal sehen was dabei noch herauskommt. Um zu schauen ob überhaupt alles soweit funktioniert, sollte er aber wohl allemal noch taugen.
Ob ich mir ein Elmarit-R 35mm f/2,8 oder das günstigere Summicron-R 50mm f/2 oder eine andere Festbrennweite dazuhole, ist noch nicht klar. Die Preise sind wie gesagt sehr hoch.

Noch eine interessante Seite entdeckt, wonach meine aus einer Produktion von 1000 Stück vom 02.11.1994 stammt? 

Leica R Bauzeiten nach Seriennummern

Ciao

Nachtrag vom 01.05.2020:

Hier noch einige Details, die ich in obigem Bericht aus Versehen unterschlug. Mit im Bild ist dabei schon ein mittlerweile eingetroffenes, fast neuwertigs Leica Summicron-R 50mm f/2 Objektiv.

Ein Highlight für mich, ist die silberfarbene Bajonettentriegelungstaste. Das aus Metall gefertigte Teil ist einfach nur supertoll verarbeitet und gewiß für die Ewigkeit gemacht. Im Foto fast direkt darunter, der wunderbare Drehschalter für den elektronischen Zeitauslöser. Etwa 20 - 30° im Uhrzeigersinn verdrehen, kurz Auslöser oder Programmwahlschalterentriegelung antippen und mit blinkenden LED über dem Leica Schriftzug geht es los. Leicht rechts darunter, erkennt man schwarz den Anschluß für einen Drahtauslöser, der hier aber den Spiegel vorauslösen würde. Der eigentliche Anschluß für Drahtauslöser und ähnliches Gerät, steckt ja mitten im Auslöser.
Der dicke, schwarze Hebel weiter links oben, dient zur Schärfentiefenkontrolle und man blendet das Glas dafür auf die eingestellte Blende ab, indem der Hebel nach vorne gedrückt wird. Oben links erkennt man noch den Entriegelungstaster im Programmwahlschalter, mit dem man auch den elektr. Zeitauslöser aktivieren kann.


An der von hinten linken Kameraschulter erkennt man unten rechts den Taster zur Verriegelung des ISO Wahlrades. Darüber ist eine Tasten/Hebelkombination, die sich mir erst erschließen mußte. Den Zeigerförmigen Taster/Hebel muß man erst eindrücken und kann ihn dann nach links gegen den Uhrzeigersinn verdrehen. Damit entriegelt man die Belichtungskorrektur und kann dann mit dem kleinen Hebelchen vorne links zwischen +/- 3,0 die Belichtung korrigieren, was damals ein recht hoher Wert war.


Links vom Okular erkennt man unten den Drehhebel zur Verdunklung des Suchers, um sich beim Stativbetrieb kein Streulicht durch den Sucher einzufangen. Darüber das herausziehbare Drehrädchen zur Dioptrieneinstellung, welche verriegelt ist, sobald man das Rädchen wieder eindrückt. Darunter nochmal das recht große Fenster in der Rückwand, zur Vergegenwärtigung des eingelegten Filmtyps. Im Foto darunter dann noch die (mit Leica beschriftete) kleine Abdeckung der Blitz - Synchronbuchse für den Betrieb von Studioblitzgeräten und ähnlichem.


Ciao.




 



Kommentare

  1. Hallo und guten Tag Herr Becker. Es ist schön, daß Sie wieder genesen sind. Ihre Beiträge habe ich vermißt und den aktuellen Beitrag habe ich deshalb mit großer Freude gelesen. Auch deshalb, weil ich selbst neben der R4s auch die R7 habe, zusammen mit dem 3,5/35-70. Ich unterstreiche jedes Ihrer Worte über die R7, denn ich empfinde genauso - die R7 ist insbesondere in gestalterischer Hinsicht ein Meisterstück, das man gerne in die Hand nimmt. Ich wünsche weiterhin noch eine gute Genesung. Mit freundlichen Grüßen E.K.

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  2. Hallo

    Danke für die Genesungswünsche. Die kann ich brauchen, denn ich bin voraussichtlich noch bis Mitte Mai noch nicht in der Lage am Arbeitsleben teilzunehmen.
    Die R7 kommt mir deutlich wertiger als meine R4 oder R5 aus der Vergangenheit vor (ich meine es wäre eine R4 gewesen, habe die Fotos aber noch nicht gefunden oder erst gar nicht mehr). Das mag aber auch daran liegen, daß die ältere Kamera Schwarz verchromt war und dadurch anders wirkte (obwohl ich schwarzen Kameras eigentlich immer den Vorzug gab). Ein Vergleich mit einer älteren Kamera, die man nicht mehr hat, ist immer etwas schwierig. Schade übrigens, daß sich das recht angenehme Gewicht der R7 mit dem Winder samt Griff deutlich erhöhen wird, das kenne ich so noch von der Vorgängerin. Das Zoom-Objektiv trägt sein übriges dazu bei. Vielleicht schaue ich doch einmal nach einem 35mm 2,8.
    Das hantieren mit Drehzooms, hier mein 28-70mm, finde ich ohne AF etwas grenzwertig. Man muß erst den Ausschnitt bestimmen, dann fokussieren, dann auslösen. Das 28-70mm ist etwas glatt, weniger griffig als meine Zooms an digitalen Kameras, was das Ganze erschwert. Schiebezooms mögen Luftpumpem sein, haben aber den Vorteil, daß an einem Ring sowohl fokussiert, als auch mit dem Vor oder Zurückziehen gezoomt wird.
    Im Sucher blinkt rechts sowohl das Blitzzeichen als auch ein Dreieck (?) wie wild, wenn ich den Metz 44 MZ-2 mit dem SCA351 anschließe. In einigen Situationen wurde wohl kein Blitz gezündet, sowohl in Programmautomatik, als auch in Zeitautomatik. Die Programmautomatik habe ich schließlich ganz sein gelassen, weil der Blendenring am 28-70mm nicht arretiert werden kann und öfters unbemerkt verdreht wurde. Eigentlich unmöglich für das ansich doch moderne Glas, das ja schon die Kontaktleiste aufweist. In Zeitautomatik drehe ich ja eher auf kleinere Blendenzahlen und dort ist es relativ egal, wenn sich doch einmal etwas verstellt. Obwohl ich TTL am Metz einstelle, ändert sich nicht die angezeigte Blendenzahl im Display, ich ging eigentlich davon aus, daß das von der Kamera übermittelt wird! Wie soll sonst TTL funktionieren. Ich weiß jetzt nicht, ob der SCA351 oder das Blitzgeräät defekt ist.
    Ich warte noch auf einen günstigen Metz 54 MZ-4i, der hoffentlich besser funktioniert, bzw. mit der Kamera korrespondiert. Automatikmodus am Metz wäre mir dann zu ungenau. Weil man immer erst hinterher, also nach Entwicklung des irgendwann vollen Films und Druck von Abzügen weiß ob etwas wie gewünscht ablief, wäre ich gerne mit einer deutlich sichereren TTL Funktion unterwegs. Geht das mit dem Metz 54i auch nicht, muß ich mal einen anderen Adapter besorgen.

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