Nochmal ist gut, ich hatte im Laufe der Zeit schon mindestens drei F100. Eine war vor Jahren leider defekt, eine andere arg abgenudelt. Die dritte war perfekt und mit OVP samt komplettem Inhalt. Aber durch andere frustrierende analoge Erlebnisse genervt, hatte ich sie dann doch leider mit anderen Kameras mitverkauft. Vorschnell, wie ich jetzt merkte.
Angeregt durch die sehr gut verarbeiteten F-801 und F90x und im Falle der F90x AFmäßig absolut noch schnellen Kameras, bekam ich tatsächlich nochmal Lust auf eine F100.
Die F100 ist meinr Meinung nach kein eigentlicher Meilenstein bei Nikon überhaupt, das war vor ihr schon die F5. Sie ist es aber in jedem Fall bei den analogen, semiprofessionellen Nikon AF Kameras, denn als letzte war sie zugleich auch die Beste in vielerlei Hinsicht (obwohl mancher die F6 in dieser Rolle sieht). Manchmal wird sie als wegweisend für Design und Bedienung von Nikon SLR/DSLR bis heute angegeben, so auch in diesem Video:
Nikon Historie - F100
Das war sie aber in Wirklichkeit nur bei der Bedienung, denn eingeführt hatte das Design bereits die D5 und die Aussagen stimmen bloß für die Bedienungsweise (die Tasten oben links). Die F100 wurde als teils vereinfachtes, erheblich erleichtertes Semi Pro Modell gegenüber der F5 eingeführt. Dinge wie die Einbeziehung der Motivfarben bei der 3D Matrixmessung, Spiegelvorauslösung oder mechanischer Okkularverschluß fehlten im Vergleich zur F5, sowie ein auswechselbarer Sucher. Und sie hatte keinen eingebauten Batteriegriff, sondern den optional erhältlichen Batteriegriff MB-15.
Schnell stellte sich aber auch heraus, daß diese Dinge nicht jeder brauchte und deren Fehlen die Kamera letztlich auch deutlich leichter machte als das große Vorbild. So mutierte die F100 zum heimlichen Liebling vieler Berufsfotografen, die sie als Backup oder leichtes Zweitgerät zur F5 dazukauften, oder gleich als Hauptgerät verwendeten. Etwa im Studio, wo kaum ein Mensch einen sperrigen und schweren, eingebauten Batteriegriff braucht.
Mehr dazu läßt sich in Deutsch hier lesen:
Peter Lausch Nikon-Story
Nikon System online
Komischerweise hatte die letzte analoge Kamera von Nikon überhaupt, die teure und professionelle F6, danach weder Wechselsucher noch eingebauten Batteriegriff. Dinge die deren Vorgänger F4 und F5 teils hatten und eher auszeichneten. Vielleicht war die F100 wegen dem häufigen Kauf durch Profis dann hier wegweisend?
Im Vergleich zur F90x gab es große Fortschritte und diese selbst wirkte durch ihr etwas kantiges und technisches Design gegenüber der F100 gleich etwas altbacken. Manches fehlte an der F100 (z. B. Okkularverschluß), aber manches war auch bedeutend besser (AF System) und insgesamt war die F100 einfach die weit modernere und besser bedienbarere Kamera als die nicht nur optisch deutlich in die Jahre gekommene F90x. Und sie besteht ja zu großen Teilen aus einer Magnesiumlegierung, wo die F90x äußerlich eher in Kunststoff gekleidet ist.
Neben Design und Materialien sind es für mich aber ein paar entscheidende Dinge, die sie als wirklich besseres Modell auszeichnen. Einmal die Ergonomie. Die Kamera ist unglaublich handlich, sie paßt mir perfekt. Vor allem mit dem angesetzten Batteriegriff. Damit wird sie nichtmal so viel schwerer, aber nochmals deutlich handlicher. Dann das Bedienkonzept, das man, eingeführt durch die F5, so ähnlich auch von der D200, D300 und D700 kennt und heute aktuell immer noch etwa an der D810 und D4 erlebt. Das Schulter-Display ist riesig und das mit Abstand am besten ablesbare aller meiner bisherigen Nikon (das Display der F90x ist aber nochmals besser beleuchtet). Das zweite Einstellrad vorne ist weiterer Vorteil gegenüber den F90x/F-801s, dazu der wirklich schnellere und genauere AF mit 5 AF Feldern und davon mittigem Kreuzsensor.
Vor allem anderem kann sie aber moderne stabilisierte Objektive umfassend verwenden, wo die F90x lediglich den AF-S ansteuern kann. Macht insgesamt sehr viel aus und die F100 zur besseren Kamera und für mich zur insgesamt besten analogen, halbprofessionellen, Amateur AF Kamera von Nikon.
Die technischen Details kann man unter obigen Links ersehen oder sich zurechtgoogeln, auch in Wikipedia oder bei Nikon selbst. Daher hier bloß noch ein paar Fotos der wunderschönen Kamera.
Auf den ersten Blick könnte man fast eine D200/300 oder 700 samt Batteriegriff vor sich haben, wenn deren Ausklappblitz nicht fehlen würde. AF-S Objektive wie das angesetzte AF-S Nikkor 50mm f/1,8 DF kann schon meine F90x verwenden, aber die F100 steuert auch Nikons VR und die Stabilisatoren anderer Hersteller an. Und das macht sie mir deutlich sympathischer:
Auch von oben sehr viele Ähnlichkeiten zu digitalen Kameras mit dem gleichen Bedienkonzept, auch heute noch:
Auf der Rückwand, wie bei der späteren F80 und früheren F5, die Bedienungselemente für die AF Felder, die man hier z. B. anwählen kann. Die F100 ist digitalen so ähnlich, daß ich nach der Auslösung manchmal auf die Rückwand schaue. Einfach weil ich mittlerweile gewohnt bin, daß dort eine Bildervorschau erscheint:
Der Sucher ist riesig, auch wenn er keine 100% des Bildfeldes anzeigt. Er ist etwas heller als an meiner D610. Da macht auch ein Weitwinkelobjektiv wie das wunderschöne Sigma AF 20mm f/1,8 EX DG so richtig Freude:
Wer Blut geleckt hat, kann ab etwa 100,- Euro auf Ebay oder in den einschlägigen Foren glücklich werden. Auch wenn es die Verkäufer schmerzt, ist alles über 200,- Euro eher unrealistisch und läßt damit auch nicht unbedingt auf ein besonders gutes Exemplar schließen.
Ein altes AF 28mm 2,8 und 50mm 1,8 für jeweils 50 - 100,- Euro dazu und fertig.
Als Blitze empfehlen sich die analogen SB-24 - SB-28, oder auch die teildigitalen SB-28DX - SB-80DX. Digitale Nikon SB-600, 800 können ebenfalls noch analoges TTL, nicht aber der SB-700/900/910. Mehrere digitale Metz wie der 48 oder 58 können gleichfalls sämtliche analogen und digitalen Nikon Blitzprotokolle und sind teils sehr günstig zu bekommen. Das lohnt sich, denn die F100 ist in der Lage auch automatisch mit Blitz perfekt zu belichten und hat damit schon manchen beeindruckt. Das ist wichtig, weil man den Erfolg der Blitzbelichtung ja erst nach Entwicklung und Fotodruck sieht. Und wie geschrieben, kann man die letztgenannten Blitzgeräte ja auch an seinen digitalen Nikon verwenden und fährt so letztendlich ausschließlich beim Aufnahmemedium zweigleisig, weil man halt zusätzlich Filme braucht.
Probleme sind eher keine größeren zu erwarten. Bei manchen Exemplaren ist die Belederung der Rückwand leicht klebrig, da hilft die Behandlung mit Kunststoffpflege für Armaturenbretter oder leichtes einreiben mit etwas Silikonöl schon ziemlich. Schwachpunkt ist die Verriegelung der Rückwand, die leider teils aus Kunststoff ist. Es empfiehlt sich, frühzeitig eine zweite der abnehmbaren Rückwände oder eine Datenrückwand zu besorgen, um Ersatz zu haben.
Ciao
Angeregt durch die sehr gut verarbeiteten F-801 und F90x und im Falle der F90x AFmäßig absolut noch schnellen Kameras, bekam ich tatsächlich nochmal Lust auf eine F100.
Die F100 ist meinr Meinung nach kein eigentlicher Meilenstein bei Nikon überhaupt, das war vor ihr schon die F5. Sie ist es aber in jedem Fall bei den analogen, semiprofessionellen Nikon AF Kameras, denn als letzte war sie zugleich auch die Beste in vielerlei Hinsicht (obwohl mancher die F6 in dieser Rolle sieht). Manchmal wird sie als wegweisend für Design und Bedienung von Nikon SLR/DSLR bis heute angegeben, so auch in diesem Video:
Nikon Historie - F100
Das war sie aber in Wirklichkeit nur bei der Bedienung, denn eingeführt hatte das Design bereits die D5 und die Aussagen stimmen bloß für die Bedienungsweise (die Tasten oben links). Die F100 wurde als teils vereinfachtes, erheblich erleichtertes Semi Pro Modell gegenüber der F5 eingeführt. Dinge wie die Einbeziehung der Motivfarben bei der 3D Matrixmessung, Spiegelvorauslösung oder mechanischer Okkularverschluß fehlten im Vergleich zur F5, sowie ein auswechselbarer Sucher. Und sie hatte keinen eingebauten Batteriegriff, sondern den optional erhältlichen Batteriegriff MB-15.
Schnell stellte sich aber auch heraus, daß diese Dinge nicht jeder brauchte und deren Fehlen die Kamera letztlich auch deutlich leichter machte als das große Vorbild. So mutierte die F100 zum heimlichen Liebling vieler Berufsfotografen, die sie als Backup oder leichtes Zweitgerät zur F5 dazukauften, oder gleich als Hauptgerät verwendeten. Etwa im Studio, wo kaum ein Mensch einen sperrigen und schweren, eingebauten Batteriegriff braucht.
Mehr dazu läßt sich in Deutsch hier lesen:
Peter Lausch Nikon-Story
Nikon System online
Komischerweise hatte die letzte analoge Kamera von Nikon überhaupt, die teure und professionelle F6, danach weder Wechselsucher noch eingebauten Batteriegriff. Dinge die deren Vorgänger F4 und F5 teils hatten und eher auszeichneten. Vielleicht war die F100 wegen dem häufigen Kauf durch Profis dann hier wegweisend?
Im Vergleich zur F90x gab es große Fortschritte und diese selbst wirkte durch ihr etwas kantiges und technisches Design gegenüber der F100 gleich etwas altbacken. Manches fehlte an der F100 (z. B. Okkularverschluß), aber manches war auch bedeutend besser (AF System) und insgesamt war die F100 einfach die weit modernere und besser bedienbarere Kamera als die nicht nur optisch deutlich in die Jahre gekommene F90x. Und sie besteht ja zu großen Teilen aus einer Magnesiumlegierung, wo die F90x äußerlich eher in Kunststoff gekleidet ist.
Neben Design und Materialien sind es für mich aber ein paar entscheidende Dinge, die sie als wirklich besseres Modell auszeichnen. Einmal die Ergonomie. Die Kamera ist unglaublich handlich, sie paßt mir perfekt. Vor allem mit dem angesetzten Batteriegriff. Damit wird sie nichtmal so viel schwerer, aber nochmals deutlich handlicher. Dann das Bedienkonzept, das man, eingeführt durch die F5, so ähnlich auch von der D200, D300 und D700 kennt und heute aktuell immer noch etwa an der D810 und D4 erlebt. Das Schulter-Display ist riesig und das mit Abstand am besten ablesbare aller meiner bisherigen Nikon (das Display der F90x ist aber nochmals besser beleuchtet). Das zweite Einstellrad vorne ist weiterer Vorteil gegenüber den F90x/F-801s, dazu der wirklich schnellere und genauere AF mit 5 AF Feldern und davon mittigem Kreuzsensor.
Vor allem anderem kann sie aber moderne stabilisierte Objektive umfassend verwenden, wo die F90x lediglich den AF-S ansteuern kann. Macht insgesamt sehr viel aus und die F100 zur besseren Kamera und für mich zur insgesamt besten analogen, halbprofessionellen, Amateur AF Kamera von Nikon.
Die technischen Details kann man unter obigen Links ersehen oder sich zurechtgoogeln, auch in Wikipedia oder bei Nikon selbst. Daher hier bloß noch ein paar Fotos der wunderschönen Kamera.
Auf den ersten Blick könnte man fast eine D200/300 oder 700 samt Batteriegriff vor sich haben, wenn deren Ausklappblitz nicht fehlen würde. AF-S Objektive wie das angesetzte AF-S Nikkor 50mm f/1,8 DF kann schon meine F90x verwenden, aber die F100 steuert auch Nikons VR und die Stabilisatoren anderer Hersteller an. Und das macht sie mir deutlich sympathischer:
Auch von oben sehr viele Ähnlichkeiten zu digitalen Kameras mit dem gleichen Bedienkonzept, auch heute noch:
Auf der Rückwand, wie bei der späteren F80 und früheren F5, die Bedienungselemente für die AF Felder, die man hier z. B. anwählen kann. Die F100 ist digitalen so ähnlich, daß ich nach der Auslösung manchmal auf die Rückwand schaue. Einfach weil ich mittlerweile gewohnt bin, daß dort eine Bildervorschau erscheint:
Der Sucher ist riesig, auch wenn er keine 100% des Bildfeldes anzeigt. Er ist etwas heller als an meiner D610. Da macht auch ein Weitwinkelobjektiv wie das wunderschöne Sigma AF 20mm f/1,8 EX DG so richtig Freude:
Wer Blut geleckt hat, kann ab etwa 100,- Euro auf Ebay oder in den einschlägigen Foren glücklich werden. Auch wenn es die Verkäufer schmerzt, ist alles über 200,- Euro eher unrealistisch und läßt damit auch nicht unbedingt auf ein besonders gutes Exemplar schließen.
Ein altes AF 28mm 2,8 und 50mm 1,8 für jeweils 50 - 100,- Euro dazu und fertig.
Als Blitze empfehlen sich die analogen SB-24 - SB-28, oder auch die teildigitalen SB-28DX - SB-80DX. Digitale Nikon SB-600, 800 können ebenfalls noch analoges TTL, nicht aber der SB-700/900/910. Mehrere digitale Metz wie der 48 oder 58 können gleichfalls sämtliche analogen und digitalen Nikon Blitzprotokolle und sind teils sehr günstig zu bekommen. Das lohnt sich, denn die F100 ist in der Lage auch automatisch mit Blitz perfekt zu belichten und hat damit schon manchen beeindruckt. Das ist wichtig, weil man den Erfolg der Blitzbelichtung ja erst nach Entwicklung und Fotodruck sieht. Und wie geschrieben, kann man die letztgenannten Blitzgeräte ja auch an seinen digitalen Nikon verwenden und fährt so letztendlich ausschließlich beim Aufnahmemedium zweigleisig, weil man halt zusätzlich Filme braucht.
Probleme sind eher keine größeren zu erwarten. Bei manchen Exemplaren ist die Belederung der Rückwand leicht klebrig, da hilft die Behandlung mit Kunststoffpflege für Armaturenbretter oder leichtes einreiben mit etwas Silikonöl schon ziemlich. Schwachpunkt ist die Verriegelung der Rückwand, die leider teils aus Kunststoff ist. Es empfiehlt sich, frühzeitig eine zweite der abnehmbaren Rückwände oder eine Datenrückwand zu besorgen, um Ersatz zu haben.
Ciao
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