Relativ günstig kam ich an ein altes Sigma AF 14mm f/3,5. Leider aus der Ära, als Sigma diesen komischen Gummilack über seine Bodies zog. Von dem Glas gab es noch eine Variante mit manueller Fokussierung und angeblich gleicher Linsenrechnung. Später gab es noch ein kompakteres und moderneres Sigma AF 14mm f/2,8 EX, mit anderer Rechnung und ganz anderem Aussehen.
Zu meinem Glas habe ich im Netz noch nicht allzu viel gefunden. Es gab u. a. einen nicht sehr ausführlichen Review von Tom Hogan auf Englisch, der inzwischen aber verschwand und eine Flickr Gruppe mit Beispielfotos:
Flickr
Das Glas ist von der Bauart her etwa dem alten Sigma AF 24mm f/2,8 Super Wide II sehr ähnlich, halt auch mit diesem Gummilack und ähnlichem Blendenring. Gott sei Dank hat es aber nicht dessen Lautstärke beim AF. Im Gegenteil ist es recht leise und außerdem wirklich sehr schnell.
Obwohl es ein Glaspalast mit kuppelartiger Frontlinse ist, sieht es nur aus wie ein Fisheye, für das es Unwissende schnell halten können. Es ist aber ein korrigiertes Superweitwinkel mit damals sehr extremer Leistung und wenig Verzeichnung. Dafür ist es sehr Flareanfällig und vignettiert offen recht stark.
Ausprobiert habe ich es noch nicht wirklich, aber offen scheint es kein Schärfewunder zu sein. Ich denke mal, die Stärken liegen eher stärker abgeblendet bei Landschaftsfotografie, am besten auf dem Stativ.
Es ist sehr schwer, aber wegen der kompakten Bauweise eher nicht unhandlich oder kopflastig. Im Gegenteil ist die recht große D600 damit gut ausgewogen. Der mechanische Stangen AF ist wie erwähnt sehr schnell und angenehm leise, was damals keineswegs Selbstverständlichkeit war.
An der Kamera fällt das Teil bloß wegen der kuppelartigen Frontlinse auf, sonst wäre es kaum größer als ein 50mm samt Gegenlichtblende:
Der Glasklotz liegt ziemlich ungeschützt zwischen der Geli und man muß sich wundern, daß es bisher keine Kratzer oder Vergütungsschäden gibt:
Das liegt gewiß auch daran, daß die Geli so weit hervorragt, daß man das Glas sogar zuvorderst abstellen kann und trotzdem etwa 1cm Luft verbleibt:
Die Gegenlichtblende ist aus dickerem Metall und fest am Objektiv verbaut. Leider ist sie gleichfalls mit diesem Gummilack beschichtet:
Die Rückseite ist weit weniger spektakulär, eher ganz normal. Es hat allerdings einen Filtereinschub für direkt über die Hinterlinse:
Fokusskala hinter Glas und ein arretierbarer Blendenring gehörten in der analogen AF Aera noch zum guten Ton:
Die Frontkappe dient nicht bloß zum Aufsetzen des Frontdeckels und damit zum Schutz der Frontlinse. Vielmehr hat sie auch ein Filtergewinde, wobei man bei deren Verwendung mit sehr starker Vignettierung rechnen muß:
Ich muß es bei besserem Wetter mal draußen probieren, dann wird sich zeigen ob es bleibt. Stimmt die Schärfe, hat es gute Chancen und dann zeige ich hier auch Beispielbilder. Wenn nicht, geht es in den Verkauf.
Ciao
Nachtrag:
Die Linse habe ich irgendwann schnell wieder auf Ebay verkauft, die Resultate haben digital wenig überzeugt. Der Käufer beschwerte sich danach bei mir. Bei genauerer Betrachtung hätte sich bei diesem angeblich Glaspilz im Inneren gezeigt. Davon wußte ich nichts und hatte keinen bemerkt, bzw. hätte ich diesen hier gewiß zu aller Information aufgezeigt. Ich bot trotzdem die Rücknahme an. Den Rückversand wollte er aber nicht bezahlen, nachdem ich jedoch schon den Hinversand übernommen hatte und er behielt es. Trotz angeblichem Pilzbefall? Ich nehme an er wollte bloß durch Reklamation ein wenig vom sowieso geringen Kaufpreis zurückholen. Egal. Verkauf von gebrauchter Fototechnik ist, wie der Kauf, wohl immer mit einem gewissen Risiko behaftet.
Ciao.
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