Meine Nikon Z6 ist da. Erste Eindrücke.

Hallo zusammen,

die Z6 ist da und einfach nur wunderbar. Ich kann es nicht anders beschreiben. Sie kam gestern in ihren nunmehr nicht mehr goldenen sondern schwarzen Kartons und wurde sogleich ausgepackt. Mitbestellt hatte ich zur Verlängerung der Kamera nach unten, gleich einen MENG'S L-Winkel und als sofortigen Schutz eine Displayfolie. Alles war beim Eintreffen der Kamera da und wurde gleich angebracht, denn der erste Eindruck ließ schon keinen Zweifel daran aufkommen, daß ich sie behalten würde. 
Sie übertrifft momentan alle meine Erwartungen, das muß ich ganz ehrlich sagen. Ich bin gerade wieder am ausprobieren und einfach bloß begeistert. Seit langem doch nochmal eine Kamera, die mir ein Lächeln auf's Gesicht zaubert sobald ich sie in der Hand halte. Ich hatte im Vorfeld öfters gelesen wie leicht sie sein soll, bin jetzt aber durchaus beruhigt, daß man (zumindest mit dem Kit Z 24-70mm f/4 S) doch immer noch einiges an Gewicht in der Hand hält. Nie vergessen, je leichter die Kamerakombi ist - desto mehr hat ein Stabi gerade an Handzittern zu kompensieren, also ist ein gewisses Gewicht durchaus gewünscht und hier vorteilhaft.
Kamera und sogar das Kit-Glas vermitteln einen hochwertigen Eindruck. Übrigens, ich konnte es wegen der momentanen Rabattaktion nicht sein lassen und habe nach dem Z6/24-70mm Kit bei Foto - Mundus, nun auch noch das inzwischen hochgelobte Z 50mm f/1,8 S bei Foto Erhardt bestellt und warte gerade darauf. Dank erwähnter Rabattaktion einmal 400,- Euro beim Kit gespart und einmal 200,- beim 50'er. Beide Gläser dann auch mit jeweils 5 Jahren Nikon-Garantie. Wenn das 50mm so toll ist wie behauptet wird, dann hätte ich vielleicht einmal meine Street - Kamera gefunden und damit endlich das, was mir Olympus und Panasonic mit eigentlich sehr schönen Kameras (Pen E-PL8, GX8) dann leider doch nicht geben konnten. Unglücklicherweise ist das für Streetfotografie wohl nochmals geeignetere Z 35mm momentan noch sehr teuer, aber da werde ich mir mit Sicherheit einmal ein gebrauchtes Exemplar gönnen können.

Wie immer, erste Fotos meines Sets, auch mit dem MENG'S Winkel und dem gut zur Kamera passenden Nikon SB-700 Blitzgerät.

Hier sogleich mit angesetztem Winkel (den seitlichen Winkel habe ich gleich abgeschraubt, denn ich verwende eher kein Stativ):




Die sehr aufgerämt gestaltete Rückseite mit dem Klappdisplay, auf dem schon die Schutzfolie klebt:




Das Display verwende ich so, daß mir bloß die Parameter angezeigt werden, also als reines Infodisplay. Nach Auslösung zeigt sich nur kurz die Bildvorschau zur Kontrolle.



Superklasse ablesbar und Gott sei Dank mit bloß rudimentären Infos versehen, das kleine Schulterdisplay. Die teils überfrachteten und mir schlecht ablesbaren Displays früherer Kameras mochte ich nie so richtig und ich war schon bei der klasse D7200 über das abgespeckte und mit vergrößerten Zeichen und Ziffern versehene und dadurch weit besser ablesbare Display hocherfreut:



Der sehr sauber verarbeitete MENG'S L-Winkel passt supergut, verlängert die Kamera nach unten und läßt trotzdem den Akku leicht auswechseln. Der Griff ist wirklich ein Traum, das hätte so auch meiner Panasonic Lumix GX8 sehr gut zu Gesicht gestanden und mir die Kamera gleich deutlich sympathischer gemacht. Die Sony a7 und 9 kamen mir auch deswegen nie in den Sinn, Griff und Body haben mir nicht gepasst:





Man sieht unten, daß der relativ kompakte SB-700 gerade noch geht. Der nicht abgebildete SB-910 ist an der größeren D600 doch weit besser aufgehoben.
Auch das 24-70mm darunter baut durchaus größer, als ich nach ersten Produktfotos vermutet hätte. unten übrigens in seiner "Parkposition" abgebildet, denn ähnlich wie etwa das AF-S DX 18-55mm VR II, muß man es (ohne Knopf, nur durch Drehung des Zoomringes) zunächst entriegeln und damit verlängern. Darauf wird man im Sucher / auf dem Monitor auch hingewiesen. Die Kombi Z6/24-70mm f/4 ist aber wirklich sehr ausgewogen und der klasse Griff tut sein übriges:




Der FTZ - Adapter ist  rein mechanischer und elektronischer Natur, ohne irgendeine Linse und stellt im Grunde ja auch bloß das alte Auflagenmaß und den F- Bajonettanschluß für Nikon F Objektive her. Er überträgt fast alles (einschließlich Blendenhebel), bis leider auf den mechanischen Stangen AF. Er ist gleichfalls sehr gut verarbeitet. Nikon halt. Ich probiere noch irgendwann aus, ob meine Automatik - Zwischenringe am Adapter funktionieren, obwohl ich die seit meinem 90'er Makro ja auch gar nicht mehr verwende:




Natürlich habe ich nach dem Kit auch den Adapter sofort ausprobiert und konnte mir selbst dadurch auch gleich Entwarnung geben. Ich hatte bei Tamron angefragt, ob mein ja doch älteres SP AF 90mm f/2,8 Di VC USD (Typ F004) mit Z6 und FTZ Adapter funktionieren würde. Ich bekam die ausweichende Antwort, daß man die Funktion der Kombination nicht garantieren könne und die entsprechende Seite bei Tamron ständig aktualisiert werde (auf der es nicht aufgeführt wird). Naja, eine Garantie hatte ich nicht angefragt, bloß ob es in dem Sinn funktioniert, daß man halt damit fotografieren kann. Und.... es funktioniert leidlich. Fokussiert manchmal und der Stabi springt eingeschaltet auch an. Das heißt, man hört ihn ständig leise schwirren, aber er stabilisiert nicht wie an den DSLR üblich das Sucherbild. Schaltet man in ab, ist alles ruhig. Das sollte man auch machen, denn sonst wird ohne eine Funktion Batteriestrom verbraucht. Bei den Nikon AF-S 24-85mm VR und 28-300mm VR Nikkoren ist das übrigens genau so. Also wird "bloß" der Kamerainterne 5 Achsen Stabilisator arbeiten, während der Objektivstabi (wenn eingeschaltet) unnötig im Hintergrund rumsurrt? Vielleicht geht das später ja mal wie bei Olympus und Panasonic, daß man beide Stabis, also in Objektiv und Kamera, gleichzeitig verwenden kann.
Wie auch immer. Jedenfalls kann ich wohl erstmal das Tamron 90mm Macro VC verwenden und hoffentlich tolle Fotos damit machen. Mehr braucht es nicht. Hätte es gar nicht funktioniert, wäre ich ein ähnliches Wagnis etwa mit einem Sigma 105mm f/2,8 Macro OS eingegangen.

Übrigens sei hierbei nochmal angemerkt, daß man Dank des interen Stabilisators mit den Z6 und Z7 jetzt auch bei Nikon alle passenden Objektive stabilisiert verwenden kann. Auch adaptierte Fremdhersteller von wem auch immer und natürlich auch alle manuell zu fokussierenden Gläser. Ich weiß es ja dank ehemaliger Kameras am Besten, das gab es z. B. bei Sony schon lange, aber Nikon setzte bisher halt auf Objektivinterne Stabis.

Nicht so richtig funktionieren, was den AF angeht, tut derzeit leider das günstige Yongnuo 35mm f/2n. Der ansich arbeitende AF fuhr zunächst leider haltlos vor und zurück und findet einfach keinen Punkt, auch wenn man einen möglichst kontrastreichen präsentiert und anvisiert. Später dann ging es plötzlich doch, aber ab und an wird es schlagartig hell im Sucher und etwas mechanisches hört man, evtl. die Blende? Vielleicht besser sein lassen das Ganze. Das ist aber durchaus verschmerzbar und da ein Verkauf bloß ein Taschengeld abwerfen würde, wird das durchaus schöne Glas zukünftig wohl als gute und günstige Festbrennweite für die D600 oder DX verbleiben.

Was übrigens sehr gut funktioniert ist das manuelle Fokussieren mit der Z6. Zumindest im Einzel AF (AF-S mit Einzelfeld) geht der entsprechende Fokuspunkt jeweils gut sichtbar von Rot in Grün über, sobald exakt fokussiert wurde. Mit etwas Übung sollte das irgendwann noch besser funktionieren. Aber wie schon irgendwo einmal erwähnt, ist für mich (neben der geliebten Zeitautomatik und auch den anderen Belichtungsautomatiken) der AF eine der allerhöchsten Errungenschaften der Fotografiertechnik und seit meiner seligen Minolta 9000AF bei mir daher auch nicht mehr wegzudenken.

Das AF-S 50mm f/1,8G und das AF-P FX 70-300mm E funktionieren toll, das kleine 50'er sogar gefühlt schneller als an der D600 (was aber täuschen mag). Das AF-S 28-300mm ist dagegen behäbiger und brauchte gestern bei schlechterem Licht ein paar Anläufe mehr, um richtig zu fokussieren, packt dann allerdings treffsicher zu. Trotzdem, es wird wohl an der D600 mein Immerdrauf werden, denn dort war und ist es in jeder Beziehung wirklich erstklassig. Das 24-85mm VR erscheint also im Moment quasi als obsolet.

Die SB-700 und 910 funktionieren supergut und wie neulich bereits vermutet und oben bestätigt, ist der 700'er von Größe und Gewicht her weit ausgewogener an der relativ kompakten Kamera zu händeln. Auch der 910 wird also, wie oben bereits erwähnt, wohl der größeren D600 zugeschrieben.

Die Akkus der  D600 lassen sich verwenden, das ist mal wirklich ein großer Vorteil. Die neuen EN-EL15b unterscheiden sich durch die graue Farbe und sind wohl in der Kamera aufladbar. Sie sollen, an den Z zumindest, auch länger durchhalten. Beim Rumprobieren in zwei Tagen hat der neue Akku jetzt etwa 1/3 Kapazität verbraucht. Er war bei Lieferung übrigens so leer, daß ich die Kamera zwar anstellen konnte, auf dem Display aber der Hinweis erschien, daß der Verschluß nicht bereit sei - ich solle den Akku laden. Da ich das Display auf reine Zustandsanzeige und auotomatische Helligkeitseinstellung umstellte und weil ich auch nie filme, bin ich guter Dinge damit gut auszukommen und habe reichliche fünf Akkus der D610 in der Hinterhand.

Weiter kann ich noch nicht so sehr viel aussagen. Die wunderschöne Kamera fühlt sich halt auch noch supertoll an, löst auch mit mechanischem Verschluß schon deutlich leiser aus als alle meine DSLR davor. Die Schalter, Taster, Räder und Hebel gehen genau so wie man es sich wünscht, also knackig -  aber nicht schwergängig, exakt und wackelfrei (noch). Der Sucher ist, Entschuldigung, Granatangeil, fast real anzuschauen. Einziges Manko bisher, wenn bei sehr sehr wenig Licht die (jetzt grüne) AF Hilfsleuchte angeht wird es irgendwie etwas unübersichtlich im Nahbereich. Es sihet überstrahlt aus, als wenn der EVF das zunächst nicht geregelt bekommt. Das war aber jetzt eher selten der Fall und nur im näheren Bereich, als ich eine unserer Katzen bei fast gar keinem Licht fokussieren wollte.
Da ich auch hier, wie bei allen DSLR, eher nicht den rückwärtigen Monitor als Sucher verwenden werde, habe ich diesen, wie oben gezeigt, so konfiguriert, daß bloß die Parameter angezeigt werden (etwa wie es immer bei den 3xxx und 5xxx'er Kameras ist und wie ich es bei der schönen Sony Alpha a700 damals so geliebt habe). Nach Auslösungen erscheint dort bloß wie gewohnt einige Sekunden die Bildvorschau, die nach leichtem Druck auf den Auslöser aber auch sofort verschwindet.
Das Menue ist dem meiner D610 etc. sehr ähnlich, bietet aber andere / zusätzliche Einstellmöglichkeiten und muß daher auch erforscht werden. Aber meine übliche, erste Grundkonfiguration der Kamera ging superflott und eigentlich wie gewohnt vonstatten. Keine Probleme.

Gleich noch erste, kleinere Kritik nachschieben:

Klar war das Kit jetzt günstiger durch die recht großzügige Rabattaktion. Aber dank fehlender XQD Karte hat man sofort schon Sonderausgaben, bervor man die Kamera überhaupt in Händen hält. Wo man bei anderen Kameras die gewohnten, günstigen und vor allem vorhandenen SD oder zumindest CF Karten verwenden kann, muß man hier erstmal schauen wo man die noch sehr teuren Karten billiger auftreiben kann. Foto - Mundus machte mir zwar freundlicherweise ein Gesamtangebot samt vergünstigter Karte, aber solch ein 64GB Teil kostet trotzdem erstmal zusätzliche weit über 100,- Euro. Momentan jedenfalls. Wobei ja nicht einmal sicher ist, ob sich XQD dauerhaft überhaupt durchsetzt und günstiger wird. Man bedenke ähnliche Wege mit eigenen Kartensystemen bei Sony (MemoryStick) und Fuji (XD-Card) in der Vergangenheit, die sich dann beide relativ schnell erledigten weil sich alleine die SD und deren schnellere Varianten duchsetzten. Mit den Mehrkosten der Karte hat es sich dann ja auch nicht einmal getan, denn man braucht ja auch einen Kartenleser. Zumindest wenn man spätere Firmwareupdates und Objektivkorrekturdaten auf die Kamera laden will (die Z6/7 bekamen ja kürzlich bereits ein Firmwareupdate auf 2.0, das sich zum Glück bereits auf meiner Kamera befindet). Über das USB-C Kabel geht das so nämlich wohl nicht. Originale Sony Reader sind mit über 75,- Euro zurzeit unverschämt teuer, im Moment warte ich daher auf ein hoffentlich funktionierendes Modell aus China. Über den USB Port wird die Kamera übrigens tadellos am PC (aktuelles Win10 Pro) erkannt, auch da habe ich neulich schon anderes gelesen. Die Fotos kann man so flott übertragen, die Daten sind ja dank 24MP Sensor gewohnt groß.
Auch, daß es bloß einen Kartenslot gibt, kann man getrost kritisieren. Zwei SD Kartenslots für jeweils eine gewohnte 32GB Karte wären mir persönlich lieber als der einzige XQD Einschub gewesen und haben bisher immer weit ausgereicht. Schade, daß es (noch?) keine Kartenadapter gibt. Also derart, daß man eine gewohnte SD Karte in einen XQD Adapter steckt und das Ganze dann in den XQD Slot schiebt. Auf diese Art hatte ich an manch älterer DSLR meine SD Karten in CompactFlash Adaptern verwendet und das hat immer tadellos funktioniert.

Ciao


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