Nikon Nikkor Z 24-70mm f/2,8 S.

Hallo

Das Nikkor Z 24-70mm f/2,8 S ist ein momentan sehr teures Standard Zoom-Objektiv das ich aber ganz einfach haben wollte. Alle Tests bisher, sehen es schon offen besser als mein bisheriges 24-70mm f/4. Und alleine das ist schon ausschlaggebend. Schärfere / höher aufgelöste Fotos bei Blende 2,8 bedeuten z. B., daß ich in einem Bereich unglaubliche Reserven habe, bei dem ich mit dem 24-70mm f/4 vielleicht schon wegen Anfangsblende 4 bei ISO 6400 oder höher bin. DAS ist ausschlaggebend für mich. Das ist der Grund, weshalb ich an den DSLR schon immer sehr sehr gerne an DX ein Sigma 17-50mm f/2,8 oder an FX ein Tamron 24-70mm f/2,8 verwendete. Gute oder sogar sehr gute Schärfe bei hoher Offenblende ist ein immenser Vorteil. Dazu kommen natürlich schnellere Verschlußzeiten und / oder weit niedrigere ISO Einstellungen. Bessere Freistellungsmöglichkeiten und in aller Regel ein schönes Bokeh sind weitere, gestalterische Verbesserungen gegenüber einem lichtschwächeren Glas. Das alles erkauft man mit höherem Gewicht, größeren Ausmaßen und vor allem einem weit höherem Preis.

Beim Thema Kaufpreis komme ich zu einem ganz wichtigen Punkt. Neulich wurde hier in einem Kommentar das Wort Review verwendet. Das Wort Review trifft hier aber nicht zu. Kann gar nicht zutreffen. Reviews liest man auf bestimmten Seiten oder schaut man auf bestimmten Kanälen auf Youtube. Wenn man sich diese betrachtet kann man zu zwei Meinungen kommen. Entweder bekommen diese Leute die Kameras, Objektive etc. von Herstellern oder Importeuren temporär oder dauerhaft überlassen. Das ist zwar supertoll für die Leute, hat für mich aber ein gewisses Geschmäckle, ob man dann noch objektiv genug sein kann. Nach zwei drei leichten Verrissen kommt ja evtl. doch nichts mehr an Equipment. Oder sie bestellen hier und dort die Sachen, machen ihren Review und senden das Zeug dann  mehr oder weniger gebraucht zurück. Dank Fernabsatzgesetz ja gar nicht sooo schwierig. Es ist sogar eine dritte Kategorie möglich, in der die Menschen durch Werbung so viel verdienen, daß Eigenkauf möglich ist. Da es hier keine Werbung gibt, stellt sich diese Frage hier aber erst gar nicht.

Ich kann versichern, daß ich zu keiner dieser Kategorien gehöre. Weder bekomme ich die Klamotten zugesandt (habe deswegen auch allermeistens Gebrauchtes vorzustellen), noch sende ich ständig Zeugs an Lieferanten zurück. Letzteres ist mir sogar zuwider, denn ich selbst mag es auch nicht bei einer Neubestellung etwas zu bekommen, was schon halb gebraucht aussieht oder mit Fingerabdrücken eines Vorbesitzers übersät ist. Das kam auch bei mir schon so vor und dann hat man halt nicht das Gefühl etwas nagelneues zu bekommen.

Ganz im Gegenteil. Zurückgesandt habe ich an Neuware bisher meines Wissens nur das teure AF-S DX 16-80mm VR , bei dem ich nicht einsah, für normale Leistung dann so viel Geld zu zahlen. Wäre es dem Preis entsprechend gut gewesen, hätte ich es in jedem Fall behalten, oder zumindest nicht an die Firma zurückgesandt, sondern irgendwann wieder gebraucht verkauft.

Alles was die Z Serie betrifft habe ich z. B. aktuell persönlich neu gekauft und aus eigener Tasche bezahlt. Das 24-70mm 2,8 jetzt sprengte jetzt allerdings fast meine Möglichkeiten, denn selbst das günstigte Angebot lag immer noch bei 2122,- Euro und die Gebrauchtpreise liegen noch nicht weit genug darunter. Also habe ich meine Kreditkarte in Anspruch genommen. Damit gebe ich hier öffentlich zwar viel mehr preis als nötig, aber das soll aufzeigen, daß ich eben nicht eine Reviewseite betreibe wie manch anderer. Ich gebe hier ausschließlich meine privaten Gedanken und Erfahrungen mit eigenem und selbst bezahltem Equipment weiter. Und das halt so wie ich diese Kameras, Objektive, Blitzgeräte etc. halt im normalen Leben verwende. Reviews wie bei anderen wird man bei mir niemals zu lesen bekommen. Ich mache kaum einmal Serienaufnahmen, verwende fast immer Einzel AF ohne Serienbildmodus, verwende nie einen Videomodus, mache weder Astrofotografie noch wirkliche Makrofotografie, verwende ganz ungern Stative und kann daher keine wirklichen Vergleichfotos machen. Im Grunde nutze ich immer sehr wenig Potential der jeweiligen Kamera und fühle mich daher außerstande ein Review oder gar einen Vergleichstest zu machen. Klar, ich habe im Moment noch beide Z 24-70mm hier und werde sie rein optisch und haptisch gegeneinander vergleichen und herzeigen. Und klar, sicher würde manchen interessieren ob denn nun das 2,8'er wirklich soooo viel besser ist als das 4'er. Aber das wäre mir schon zu viel Aufwand. Stativ hervorholen und aufbauen. Die Kamera von ISO Automatik auf festen ISO 100 umstellen. Blitz verwenden oder auf bestes Licht in jeweils gleicher Intensität achten (keine Bewölkung also). Auf genaue Brennweiteneinstellung und genauen Bildausschnitt achten. Auf haargenaue Fokussierung des jeweils gleichen Bereiches achten. Noch etwas vergessen? Leuts, darauf habe ich einfach keine Lust und das ist auch nicht die Intention gewesen diesen Blog hier zu betreiben. Es gibt so viele Seiten wo man genau das bekommt, viele in Englisch. Ersatzweise das Video hier, in dem man ganz gut die Unterschiede wenigstens auf Pixelebene sehen kann:

Z 24-70mm f/4 vs. Z 24-70mm f/2,8. 

Selbst wer schlecht oder gar kein Englisch versteht, sollte dort wenigstens die Unterschiede in Lightroom erkennen können.

Schärfe ist aber nicht alles. Das Glas ist für mich extrem teuer, ist aber auch extrem gut verarbeitet, bietet tolles Bokeh, hohe Auflösung in Offenblende, für ein Zoom sehr gute Freistellung etc.. Ich bin sehr beeindruckt über die Erscheinung des Glases und die ersten Ergebnisse.

Hier aber jetzt mal das gute Stück in der Ansicht (sämtliche Fotos wurden mit der Nikon D3500 und dem Sigma 17-70mm f/2,8-4 EX DC OS HSM ohne Blitz gemacht):


Was sofort am Glas auffällt, ist das kleine Display, samt Umschalttaste und belegbarer FN Taste:






Setzt man das Glas an der Kamera an und schaltet diese ein begrüßt einen zunächst ein zwei Sekunden lang der Hinweis, daß es sich um ein NIKKOR handelt:



Durch Druck auf die Umschalttaste kann man nacheinander auf Fokusskala, Brennweitenanzeige oder Blendenwert umstellen:





Der Ring unter dem Display kann verschieden belegt werden, so weit bin ich aber noch nicht. Und eigentlich wäre mir lieb, wenn er gar nicht belegt wäre, damit ich dort nicht etwas ungewollt verstelle. 
Standardmäßig ist er auf Blendenvorwahl eingestellt. Hat man die Entfernungsmessung im Display und verändert die Blende, wird auch ein Balken angezeigt der sich mit der Blende vergrößert oder verkleinert und dadurch die Schärfentiefe anzeigt. Das habe ich allerdings versäumt abzubilden:



Im Vergleich mit dem 24-70mm f/4 ist es deutlich größer, egal wie man es betrachtet. 82 zu 72mm Filterdurchmesser sind ein Wort:







Das teure Glas wurd in Japan hergestellt, das Kitglas in Thailand. Die Nahgrenze beim Kleinen ist mit 30 zu 38cm besser:




Selbst die Streulichtblenden zeigen außer der Größe noch zwei Unterschiede auf. Die große Blende ist innen mit Samt ausgelegt um Streulicht zu minimieren, die Kleine hat eine mattscharze Riffelung. Die große Blende muß zudem händisch entriegelt werden um dann wie üblich gegen Widerstand abgedreht zu werden. Bei der Kleinen genügt letzteres:


 


Egal aus welcher Position ist das Nikkor Z 24-70mm f/2,8 S schon ein beeindruckendes Glas:




Das zeigt dann auch meine Waage. Mit Rückdeckel und Geli wiegt es 863 Gramm, gegenüber 542 Gramm beim kleineren Zoom:




Hier zwei schnelle Testfotos. Unbearbeitete JPEG direkt aus der Kamera:





Soviel erstmal dazu. Womit und ob ich die FN taste einmal belegen werde weiß ich noch nicht und muß das Ganze evtl. mal eruieren. Wahrscheinlich aber auch nicht, denn bisher habe ich dort keine Einstellerei benötigt und müßte erstmal einen Mehrwert dafür erkennen oder erfahren. Im Moment freue ich mich über das wirklich tolle und wunderschöne Glas und warte besseres Wetter ab, denn gerade gestern hat es angefangen draußen Grau zu werden.

Ciao






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