Hallo Zusammen.
Gestern kam mein, über die Ebay Kleinanzeigen gekauftes, Leitz Summicron-R 50mm f/2 zuhause an.
Es gibt ja wohl zwei hauptsächliche Versionen für das R-Bajonett, während es immer wieder mal Unterschiede in der Beschriftung und Bezeichnung gab. Einmal die alte, vorne deutlich schmalere Version, welche noch für die Leicaflex Modelle bis zur SL2 gefertigt wurde. Dann die vorne breitere (E55) Version, die für die Kameras ab der R3 gefertigt wurde und (vor allem offen) optisch besser sein soll und eine ausziehbare Streulichtblende aus Metall spendiert bekam. Diese Version finde ich auch deutlich hübscher, denn sie wirkt einfach harmonischer im Design. Im Preis tut sich bei sehr gutem Zustand nicht allzu viel, also schaute ich nach dieser neueren Version. Daß diese mit Leitz Canada markiert und auch dort gefertigt wurde, hat mich nicht wirklich interessiert. Viele R Kameras wurden in Portugal gefertigt und egal ob in Deutschland oder im Ausland, hatten immer Leitz Ingenieure das letzte Wort und haben die Fertigung und das Produkt kontrolliert. Den Rest halte ich für Esoterik.
Zurück zu meinem Glas. Ich habe wegen des Zustandes dann gerne rund 260,- Euro dafür bezahlt. Es wurde vom Verkäufer so beschrieben, daß es wohl wenige Gebrauchsspuren gibt. Das halte ich für stark übertrieben, denn diese sind absolut winzig und bloß in homöopathischer Dosis zu finden. Fast neuwertig trifft den Zustand viel eher. Ein unmarkierter Rückdeckel war dabei, ein gleichfalls unmarkierter Vorderdeckel auch. Original ist aber der kleine Köcher aus Echtleder.
Der Zustand ist einfach tadellos, auch was die Gläser, die Blenden, den Fokusring betrifft. Alles gleitet, dreht oder rastet genau so Toleranzarm wie einmal von Leitz gefertigt. Wunderbar.
An der schönen R7 angesetzt, habe ich als allererstes mal den schweren Winder samt Griff entfernt, denn mit dem angenehm schweren - aber kurzen Glas, das für ein 50mm aber relativ groß wirkt, ist die R wieder wunderbar ausgewogen und es passt an die Kamera wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge.
Ausziehbare Streulichtblenden kannte ich z. B. schon vom Minolta AF 50mm oder 28mm, aber da sind diese aus Plastik, wirken klapprig und verkanten sich gerne leicht beim Herausziehen. Hier aber, sind die Toleranzen so eng, daß man die Blende auch nach vielen Jahren noch total smooth herauszieht. Ganz großes Kino ist das.
Mit einem billigen, aber metallenen Adapter (weder mechanisch noch elektronisch wird hier irgendetwas übertragen), kann man es an der Nikon Z6 und vielen anderen Spiegellosen Kameras ansetzen und z. B. in Zeitautomatik wunderbar verwenden.
Laut dieser Liste, stammt mein Glas aus einem Lot von 2000 Stück und wurde im Jahre 1985 hergestellt:
Auflistung der Summicron-R Typ II Fertigungen.
Zumindest bei der Z6/7 helfen Vergrößerung sowohl im Sucher als auch auf dem Display und Fokuspeaking (Kanten die scharf gestellt sind werden weiß oder farblich hervorgehoben) und mit etwas Übung geht das dann auch ohne Mattscheibe, Mikroprismenring und Schnittbildindikator.
Ich habe ganz kurz auf dem feuchten Balkon bei bewölktem Himmel ein paar wenige Testfotos mit obiger Kombination gemacht und zeige diese JPEG, so wie sie aus der Kamera kamen. Nicht einmal verkleinert habe ich, nur eines der Fotos ausgeschnitten.
F2,8 1/250 ISO100. Das Bokeh finde ich sehr cremig, es deuten sich bereits schöne Kreise im Hintergrund ganz leicht an.
F/2,8 1/400 ISO100. Hier fallen mir die natürlichen Farben, die sehr guten Kontraste und wieder das Bokeh auf, welches das unscharfe Kabel ganz rechts sehr schön darstellt.
F/2,8 1/100 ISO100. Auch hier wird der ansich doch unruhige Hintergrund durch das gelungene Bokeh dann doch beruhigend cremig dargestellt, sehr schön.
F/2 1/50 ISO100. Bei Blende f/2 ist die Schärfeeben sehr sehr gering, den Rest tat die relativ lange Verschlußzeit. Aber man erahnt die Freistellung und die mögliche Auflösung des Glases, vor allem im Ausschnitt darunter.
Oben f/8 1/100 und ISO100, darunter Offenblendig f/2 1/1000 ISO100. Offenblendig kann man in den unscharfen Bäumen ansatzweise schöne, rund Kreise erkennen. Ich wette, daß ich bei Lichtern im Hintergrund wunderbare Lichtkreise bekomme. Ich liebe das ja, mein Sigma 17-50mm f/2,8 kann das auch so schön.
Bei gutem Licht und schönen Motiven sollte sich das Ganze stark toppen lassen. Ich bin mal gespannt.
Ciao
Gestern kam mein, über die Ebay Kleinanzeigen gekauftes, Leitz Summicron-R 50mm f/2 zuhause an.
Es gibt ja wohl zwei hauptsächliche Versionen für das R-Bajonett, während es immer wieder mal Unterschiede in der Beschriftung und Bezeichnung gab. Einmal die alte, vorne deutlich schmalere Version, welche noch für die Leicaflex Modelle bis zur SL2 gefertigt wurde. Dann die vorne breitere (E55) Version, die für die Kameras ab der R3 gefertigt wurde und (vor allem offen) optisch besser sein soll und eine ausziehbare Streulichtblende aus Metall spendiert bekam. Diese Version finde ich auch deutlich hübscher, denn sie wirkt einfach harmonischer im Design. Im Preis tut sich bei sehr gutem Zustand nicht allzu viel, also schaute ich nach dieser neueren Version. Daß diese mit Leitz Canada markiert und auch dort gefertigt wurde, hat mich nicht wirklich interessiert. Viele R Kameras wurden in Portugal gefertigt und egal ob in Deutschland oder im Ausland, hatten immer Leitz Ingenieure das letzte Wort und haben die Fertigung und das Produkt kontrolliert. Den Rest halte ich für Esoterik.
Zurück zu meinem Glas. Ich habe wegen des Zustandes dann gerne rund 260,- Euro dafür bezahlt. Es wurde vom Verkäufer so beschrieben, daß es wohl wenige Gebrauchsspuren gibt. Das halte ich für stark übertrieben, denn diese sind absolut winzig und bloß in homöopathischer Dosis zu finden. Fast neuwertig trifft den Zustand viel eher. Ein unmarkierter Rückdeckel war dabei, ein gleichfalls unmarkierter Vorderdeckel auch. Original ist aber der kleine Köcher aus Echtleder.
Der Zustand ist einfach tadellos, auch was die Gläser, die Blenden, den Fokusring betrifft. Alles gleitet, dreht oder rastet genau so Toleranzarm wie einmal von Leitz gefertigt. Wunderbar.
An der schönen R7 angesetzt, habe ich als allererstes mal den schweren Winder samt Griff entfernt, denn mit dem angenehm schweren - aber kurzen Glas, das für ein 50mm aber relativ groß wirkt, ist die R wieder wunderbar ausgewogen und es passt an die Kamera wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge.
Ausziehbare Streulichtblenden kannte ich z. B. schon vom Minolta AF 50mm oder 28mm, aber da sind diese aus Plastik, wirken klapprig und verkanten sich gerne leicht beim Herausziehen. Hier aber, sind die Toleranzen so eng, daß man die Blende auch nach vielen Jahren noch total smooth herauszieht. Ganz großes Kino ist das.
Mit einem billigen, aber metallenen Adapter (weder mechanisch noch elektronisch wird hier irgendetwas übertragen), kann man es an der Nikon Z6 und vielen anderen Spiegellosen Kameras ansetzen und z. B. in Zeitautomatik wunderbar verwenden.
Laut dieser Liste, stammt mein Glas aus einem Lot von 2000 Stück und wurde im Jahre 1985 hergestellt:
Auflistung der Summicron-R Typ II Fertigungen.
Zumindest bei der Z6/7 helfen Vergrößerung sowohl im Sucher als auch auf dem Display und Fokuspeaking (Kanten die scharf gestellt sind werden weiß oder farblich hervorgehoben) und mit etwas Übung geht das dann auch ohne Mattscheibe, Mikroprismenring und Schnittbildindikator.
Ich habe ganz kurz auf dem feuchten Balkon bei bewölktem Himmel ein paar wenige Testfotos mit obiger Kombination gemacht und zeige diese JPEG, so wie sie aus der Kamera kamen. Nicht einmal verkleinert habe ich, nur eines der Fotos ausgeschnitten.
F2,8 1/250 ISO100. Das Bokeh finde ich sehr cremig, es deuten sich bereits schöne Kreise im Hintergrund ganz leicht an.
F/2,8 1/400 ISO100. Hier fallen mir die natürlichen Farben, die sehr guten Kontraste und wieder das Bokeh auf, welches das unscharfe Kabel ganz rechts sehr schön darstellt.
F/2,8 1/100 ISO100. Auch hier wird der ansich doch unruhige Hintergrund durch das gelungene Bokeh dann doch beruhigend cremig dargestellt, sehr schön.
F/2 1/50 ISO100. Bei Blende f/2 ist die Schärfeeben sehr sehr gering, den Rest tat die relativ lange Verschlußzeit. Aber man erahnt die Freistellung und die mögliche Auflösung des Glases, vor allem im Ausschnitt darunter.
Oben f/8 1/100 und ISO100, darunter Offenblendig f/2 1/1000 ISO100. Offenblendig kann man in den unscharfen Bäumen ansatzweise schöne, rund Kreise erkennen. Ich wette, daß ich bei Lichtern im Hintergrund wunderbare Lichtkreise bekomme. Ich liebe das ja, mein Sigma 17-50mm f/2,8 kann das auch so schön.
Bei gutem Licht und schönen Motiven sollte sich das Ganze stark toppen lassen. Ich bin mal gespannt.
Ciao
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