DxO PhotoLab 4

Hallo

Klingt wahrscheinlich ziemlich dumm, aber nach Jahren der selbstgewählten Kasteiung und argwöhnischen Ignoranz (zwinker), beschäftige ich mich nun doch erstmals näher mit der Entwicklung von NEF Dateien, also den Rohdaten wie sie aus Nikon Kameras herauskommen, natürlich auch RAW genannt.

Ausschlaggebend war das Angebot von der Firma DxO, das Tool PureRaw als Testversion Wochen nutzen zu können. Es hat einen neuen, sehr guten Rauschverminderer und Schärfeverbesserer und in Foren war man vom Output sehr begeistert. Gleichzeitig wurde bemängelt, daß das Programm dann viel mehr eigentlich nicht kann, also quasi bloß eine "Ein Klick Verbesserung" ist, wenn man so will. Das sah ich beim Test auch so und verlor gleich die Lust daran. Aber als ich mich auf der DxO Seite etwas umschaute, bekam ich das Angebot PhotoLab 4 + meine geliebte Nik Collection 4 (Filtersammlung und allerlei sehr gute Tools) zusammen kaum teurer zu bekommen als das alleinige und eher rudimentäte Tool PureRaw. Das lag daran, daß ich einmal eine ehemalige Version 2 von Photolab als funktionierende Gratisversion bekommen hatte, die nun sensationellerweise sehr günstig upgradefähig war. Auf das Angebot ging ich daher sofort ein. 

Die Einarbeitung dauert bei mir derzeit allerdings sehr sehr lange, weil ich erstens lieber ganz einfache JPEG - Programme wie mein heiß geliebtes PhotoScape 3.7 verwende und mich zweitens in der Umgewöhnung an ganz anders strukturierte und etwas komplexere Programme äußerst schwer tue. Ein Grund, daß ich niemals zu Lightroom oder PhotoShop griff, sondern mich mit PhotoShop Elements begnügte und selbst das bloß selten neben PhotoScape verwendete. Eigentlich bloß um die geliebte und zum Glück auch darin verwendbare Nik Collection nutzen zu können. Und ganz ganz wichtig bei PhotoLab ist mir außerdem, daß es keine Aboversion ist, sondern DxO immer noch (ausschließlich?) Kaufversionen hat. Denn ein Upgrade auf eine Version 5 wäre wohl erst wirklich nötig, wenn ich eine neue Kamera hätte und gleichzeitig keine Updates zur aktuellen Version mehr angeboten würden. Selbst dann könnte ich die jetzige Version 4 aber weiterhin nutzen, NEF vorher in universellere DNG umwandeln und optische Korrekturen mit PtLens machen, oder dann halt doch irgendwann upgraden. Dann aber wenn ich das will und für nötig halte und nicht wenn der Hersteller es verlangt. Ist mir also Alles lieber als jeden Monat fast 12 Euro für ein Leihprogramm abzudrücken. Man mag gar nicht ausrechnen was das über die Jahre kostet die man normalerweise ein Programm nutzt. Und wenn man nicht immer die neuesten Kameras und Objektive bekommt, ist es im Grunde ja auch nicht nötig ein Programm dermaßen aktuell zu halten. Viele arbeiten daher noch mit recht alten versionen von PhotoShop und Lightroom oder behelfen sich mit anderen Programmen.

Nun, ich werde sehen, ob ich auf Dauer bei DxO's Photolab bleibe. Die originalen Presets sind schon mal sehr gut und werden auf Wunsch gleich geladen, sprich das NEF standardmäßig verändert/verbessert. Dazu gibt es von Anbietern kaufbare und manche freie Presets und man kann seine eigenen erstellen und abspeichern/abrufen. Und das auf sehr einfache Weise, wie ich freudig bemerkte. Die momentan wohl beste Rauschminderung/Schärfung auf dem Markt heißt hier "DeepPRIME" und geht wirklich klasse zur Sache. Es wird also gleichzeitig radikal entrauscht, mit hervorragender, verbleibender Detailtreue und dezent geschärft. Die Ergebnisse sind sehr gut zu nennen, man muß nicht nacharbeiten. 

Sehr langsam, aber wirklich sehr sehr langsam, gewöhne ich mich nun um. Verwende aber z. B. zum Croppen der späteren JPEG immer auch noch PhotoScape. Einfach weil es (gewohnt) supereinfach damit geht. und Elements wurde zwar nicht mehr verwendet, ist aber immer noch installiert. Und ja, es ist wohl wahr, daß man noch einiges aus RAW dateien herausholen kann. Meistens geht es (bei genügend Dynamik) aus eifgentlich zu dunklen oder zu helllen (schwieriger) Partien noch Details hervorzuholen. Und mal ganz ehrlich. Wer es ständig nötig hat, diese Partien stark zu verbessern, der hat seine Kamera womöglich ständig falsch eingestellt, oder vermag es nicht, richtig mit ihr umzugehen. Jahre lang hatte ich es jedenfalls kaum einmal nötig dunklere Partien aufzuhellen und immer noch mag ich keine Fotos die derart stark bearbeitet (verschlimmbessert) wurden, daß sie fast schon in Richtung HDR Aufnahmen gehen. Klar kann man einen eigentlich total dunklen Raum ganz stark aufhellen, aber der war halt total dunkel und so wäre die "natürliche" Abbildung dann halt auch ausgefallen. Und entsprechend unnatürlich sieht es dann nach starker RAW Bearbeitung aus. Regelmäßig bei Lost Places Aufnahmen zu "bewundern" und ganz und gar nicht mein Ding, der ich ja allermeistens doch lieber die Realität abbilden möchte.


Hier mal ein erstes Beispiel, was ich aus einem eher zu dunklen NEF herausholte und gleichzeitig versuchte das Ganze so natürlich wie irgend möglich aussehen zu lassen. Was der Betrachter nicht weiß ist, daß es sich um eine sehr schwierige Mischbeleuchtung handelt, denn nicht sichtbar leuchtet rechts eine Nachtlampe mit LED, zusätzlich vom Tageslicht durch das Plissee am Fenster.

Oben jeweils ein unbearbeitetes JPEG, unten die Bearbeitung, die auch beschnitten wurde:


Hier ein Beispiel für ein Rasurforum. Um die Stimmung zu bewahren, habe ich später sogar wieder eine Vignette hinzugefügt, weil mir das Ganze beim hochziehen der Schatten dann zu homogen beleuchtet war:


Da wäre sicher noch mehr gegangen, aber ich bin sehr zufrieden. Ich bin sehr gespannt was mir die NEF Bearbeitung dann in Zukunft noch bringen kann, besonders bei Portraits.

Ciao

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