Altes Sigma AF 18-200mm 3.5-6.3 DC OS HSM für die Nikon Z50.

Hallo zusammen

Ja sicher, da ist es wieder, das traurige Kapitel Nikon und Objektive für das DX Format. Gab es für DX DSLR sogar sehr lange die zwei AF-S 18-200 VR in kaum verschiedener Version und sogar zwei ziemlich verschiedene (und verschieden große) Versionen des AF-S 18-300mm VR, muß man sich an Z DX immer noch mit dem zwar relativ guten, aber deutlich kürzeren Z 18-140mm VR begnügen. Manchmal fragt man sich schon, wieso Nikon das DX Format mit Vorstellung des Z - Bajonettes nicht gleich hat sterben lassen, statt das nur so halbwegs durchzuziehen? Klar gibt es ein paar Objektive für das Format (allesamt übrigens mit Plastikbajonett, wobei das 18-140mm neu unverschämte 629,- kostet), aber immer noch kein hochoffenes Standardzoom, also etwa ein 17-50(70)mm 2.8 VR und kein einziges Superzoom. 

Gerade der typische DX Nutzer war aber eigentlich auch oft der Käufer der Superzooms, die deswegen ja auch in vielen Versionen von Tamron und Sigma angeboten wurden und es wie oben erwähnt sogar ganze vier DX Superzooms von Nikon selbst gab. 

Das Sigma gab es bisher in vier Hauptversionen mit Markenspezifischen Unterschieden:

Das Sigma 18-200mm kam 2005 zuerst ohne Stabilisator und für Nikon mit Stangenantrieb, samtig überzogen und mit rotem Ring, das "Sigma Zoom DC 18-200mm 1:3.5-6.3". Ab 2007 für Nikon auch mit Ringmotor.

Dann angeblich 2006 die hier gezeigte Version, mit HSM, Stabilisator, glatter Oberfläche und ohne roten Ring. Mich würde aber wundern, daß man ab 2006 ein stabilisiertes Glas mit HSM Antrieb anbietet und ab 2007 zusätzlich die alte Version ohne Stabi, aber mit Ringmotor? Klingt komisch, warum die ältere version nochmals aufwerten wo es die neuere gibt?

Man mag es nicht ganz glauben, doch es gab ab 2011 auch eine "Sigma Zoom DC 18-200mm 1: 3.5-6.3 II HSM OS" Version. Diesmal wieder mit rotem Ring. Daß es die Version II gab ist klar. Aber laut Sigmas Kompatibilitäsliste, in der diese Version erst gar nicht geführt wird, wohl aber meine Version, würde dann diese angeblich neuere Version II nicht unterstützt? Klingt wenig schlüssig. Ich glaube eher, daß diese Version II heißt, weil sie die Nachfolgerin der ersten Rotringversion ist und als diese mit OS und grundsätzlich mit HSM ausgestattet wurde.

Wie auch immer gab es ab 2014 dann die gefälliger - moderner aussehende und vor Allem per Sigma Dock zuhause updatebare Contemporary Version, bei der man auch per diesem Dock den AF ein(ver)stellen kann. Wenn man das schafft. Diese habe ich mir vorsätzlich jetzt nicht besorgt, denn ich fand deren dünneren Doppeltubus immer wackeliger als bei meiner Version und habe an DSLR wirklich nie eine optische Leistungsverbesserung zu dieser bemerkt. Damit will ich sagen, daß die ältere Version schon genau so gut wie die neuere abbildete und nicht nochmals verbessert wurde. Genau wie beim Sigma 17-70mm 2.8-4 OS übrigens, das als Contemporary auch nicht besser war als die Altversion (nicht mit dem noch älteren 17-70mm 2.8-4.5 ohne OS zu verwechseln). Das ansich sehr gute 18-300mm Contemporary wäre auch Option gewesen, ist am FTZ aber doch recht groß und schwer, bzw. Kopflastig (Ähnlich dem AF-S 28-300mm an der Z6). Daß das an der Z50 funktioniert, weiß ich vom Exemplar meiner Frau.

Wohl alle 18-200'er Versionen haben übrigens je nach Kameramarke variiert. So gab es wie angegeben Versionen für Nikon ohne und mit Objektivseitigem Antrieb, Canon EF Versionen aber natürlich mangels Kameramotoren immer mit einem solchen, Sony und Pentaxversionen immer ohne Stabilisator, weil deren Kameras IBIS hatten, zumindest Sonys? Es ist etwas verwirrend und ich fand keine Dokumentation von Sigma dazu.

Nachlesen kann man das (unter oben aufgeführten Vorbehalten) auf dieser Seite hier:

 Sigma 18-200mm Versionen

Wie auch immer. Das Sigma 18-200mm 3.5-6.3 DC OS HSM war immer mein Lieblings - Superzoom. Ich fand es optisch vor Allem wirklich immer besser als beide Versionen des AF-S DX 18-200mm 3.5-6.3 VR, obwohl das ein sehr teures Gerät war. Das Sigma hatte mich schon an meiner Sony a700 überzeugt, habe ich nach meinem Wechsel danach auf Nikon auch gekauft (nachdem das teuer im Kit mit der D300s gekaufte AF-S 18-200mm VR schwach abbildete) und gerne und oft verwendet (wenn nicht das Sigma 17-50mm 2.8 OS verwendet wurde). Genau deshalb, hatte ich mich entschieden bei einem günstigen - aber sehr gut erhaltenen Exemplar zuzugreifen. Ich dachte mir, das es schlimmstenfalls zu Sigma geschickt werden muß, um die Firmware upzudaten. Die Vorbesitzerin hatte es an einer Nikon D3100 verwendet, weshalb ich dass schon erahnte. Denn für die Nikon D3300/5300 mußten viele Sigma Objektive damals, warum auch immer, mit neuer Firmware versehen werden. Auf vielen Sigma Kartons mit DX Gläsern stand damals sogar extra drauf, daß sie für die 5300 geeignet seien. Wenn man bedenkt, daß Sigma die Updates umsonst macht und sogar den Rückversand bezahlt (Hinversand geht auf den Kunden), ist das Ganze nicht ohne und vielleicht mit ein Grund, seit den Art, Sports und Contemporary-Modellen das erwähnte Dock anzubieten. Sigma spart dadurch massiv Werkstatt und Rücksendekosten und verkauft zusätzlich das günstige Dock. Wenn man jedenfalls ein altes Sigma kauft, das an einer Nikon DX vor der 3300/5300 verwendet wurde, muß man damit rechnen es updaten lassen zu müssen. Leider hat Sigma das Dock nämlich nicht rückwärtskompatibel machen können. Selbst heute noch, nach so vielen Jahren, fragt ab und an jemand in Foren, warum sein schönes Sigma an neuerer Kamera versagt und muß aufgeklärt werden, daß es nicht defekt ist sondern womöglich eine neue Firmware braucht um dann problemlos zu laufen.

Bei Sigma selber geht das schnell. Man muß sich zum Reparaturformular durchklicken, eine kostenpflichtige Reparatur anmelden (keine Garantiereparatur), den Auftrag ausdrucken und im Karton beilegen und das Glas am Besten bloß mit den Deckeln versehen, gut eingepackt an die von Sigma angegebene Adresse senden. 

Mein Exemplar kam nach genau drei Tagen wieder, wurde also noch am gleichen Tag nach Eintreffen bei Sigma geupdatet und sofort wieder versendet. Besten Dank Sigma und das kannte ich so schon von zwei anderen Einsendungen dorthin aus gleichem Grund. By the way, bitte keine Modelle mit samtener Oberfläche einsenden, die können leider nicht modernisiert werden. Das gilt auch für das gute 17-50mm 2.8 OS, das es samten beschichtet und glatt gibt. Bei den Gebrauchtpreisen für 18-200mm Modelle mit glatter Oberfläche (meins genau 100,-), sollte man sich aber vielleicht sowieso das jeweils etwas neuere Objektiv gönnen. Auch das glatte 17-50mm 2.8 gibt es für laue 150,- Euro.

Noch kurz zu Tamron und warum ich jetzt ein altes Sigma und kein Tamron habe:

Sigmas Konkurrent Tamron war bei DX Zooms komischerweise etwas weniger rührig. Es gab lange ein ultrakompaktes, aber unstabilisiertes AF 18-200mm, mit und ohne Motor. Dann ein stabilisiertes 18-270mm in zwei Versionen, also ohne (extrem langsam fokussierend) und mit Piezoantrieb (PZD) und das PZD zusätzlich auch in zwei Versionen (B008 und B008TS). Dann ein fast noch aktuelles 16-300mm und schlußendlich das mächtige und aktuelle 18-400mm (bildet wie unglaubliche 27-600mm am Vollformat ab). Ich hoffe ich habe keines übersehen, denn bei Tamron bin ich weniger firm. Die 18-200 und 18-270 (in allen Versionen) gehen gar nicht am Z Bajonett mit FTZ Adapter, fallen also sowieso raus. Das letztgenannte 18-400mm ist ein wahres Trum, das man sich nicht wirklich mit dem FTZ an seine eher zierliche Z50 stecken möchte. Es wird allerdings als einziges Tamron DX Superzoom als tauglich in Tamrons Kompatibilitätsliste geführt. Es ist aber selbst gebraucht noch so teuer, daß es aus meiner Wahl auch deshalb herausfiel. Passen würde optisch das für seinen Brennweitenbereich sehr zierliche Tamron 16-300mm meiner Frau (an D5500 verwendet). Laut Liste ist es nicht kompatibel. Natürlich habe ich es ausprobiert und leidlich kompatibel wäre es bloß mit Geduld. Es zeigten sich ähnliche Mängel, wie ich sie damals mit dem Techart Adapter und dem Sony 24-240mm erlebte. Ab und zu öffnet oder schließt die Blende wie willkürlich. Der AF pumpt auch bei gutem Licht relativ oft, braucht mehrere Anläufe um leidlich zu treffen (nicht immer). Das bringt natürlich keine Freude, das ist deutlich zu ungenau. Der Stabi scheint zu arbeiten, bleibt wie beim Sigma ständig an.

So viel deshalb zu Tamron und zurück zum Sigma 18-200mm DC OS HSM.

Da ist das alte Prachtstück zu ganzen 100,- Euro. Sogar mit neuwertiger Geli, was bei Sigmas leider immer recht empfindlichen Oberflächen fast schon wie ein Wunder wirkt und obwohl es als Gebrauchtkauf leider keine OVP oder Sigmas obligatorischen Köcher mitbekommen hat:



Sieht noch super aus, oder? Hat angeblich Jahre in einer Schublade gelegen und dem doch eher noch jungfräulich ausschauenden Bajonett nach möchte ich das auch gerne glauben.

Der Lockschalter gegen Zoom Creeping ist leider notwendig, es fährt gerne aus oder ein, je nachdem wie es steht oder hängt (außer in der jeweiligen Endposition):


Der AF und der Stabi können nur ein und ausgeschaltet werden. Es gibt keine besonderen Modi und man sollte übrigens dringend wissen, daß es am AF keine Rutschkupplung wie an fast allen Nikon AF-S gibt und man daher NICHT händisch fokussieren darf, solange das Ganze noch auf AF steht, die Mikromotoren sind empfindlich. Das ist so selbst bei den noch aktuellen Contemporary Modellen:

Auffällig ist die stilistisch sehr goße Ähnlichkeit zu meinem 17-50mm EX DC OS HSM, welches sich eigentlich bloß durch andere Maße und einen dünnen EX - Goldring (Exklusivmerkmal bei durchgehender Offenblende) unterscheidet. Dabei kann man natürlich feststellen, daß die damals teuren Sigma EX - Bodies die gleiche Verarbeitung und die gleichen Materialien wie die günstigeren Modelle hatten! In Zeiten von Art und Contemporary undenkbar, wo die Art aus (mir unliebsamem) schwerem Metall bestehen und die Sports und Contemporary aus glattem Kunststoff:


Eingezoomt schon kein Kompaktheitswunder, wird es ausgezoomt fast unanständig lang, was optisch durch den FTZ natürlich verschlimmert wirkt:


Aber passt schon soweit (das AF-S 28-300mm VR damals per FTZ an der Z6 war schlimmer):

Zum Vergleich das Z 24-200mm am Z Vollformater 6II. Auf den ersten Blick klar, das DX ist ein und ausgefahren länger. Man muß dabei aber beachten, daß das Sigma cropbedingt wie ein 27-300mm abbildet, dann relativiert sich das Ganze etwas:



Laut Sigmas Kompatibilitätsliste gehört das Modell in eine zweite, bedingt (mit Einschränkungen) kompatible Kategorie. Das heißt in diesem Fall, daß der OS Stabi (am Glas eingeschaltet) ständig läuft. Und, daß sich die Kamera nicht wieder selbstständig in Standby begibt, sondern ausgeschaltet werden muß.

Genau so verhält es sich auch. Kein Problem, melde mich demnächst wohl mit ein paar Beispielfotos. 

Ciao


 

 

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