Hallo zusammen
Gestern dachte ich, es wäre ideales Fotowetter und fuhr mit dem Roller zum Monte Schlacko, einer Abraumhalde aus den vergangenen Siegerländer Glanzzeiten des Bergbaus und der Stahlverhüttung, lange bevor das Ruhrgebiet entstand und ihm wegen besserer Erzqualitäten und Infrastruktur den Rang ablief. Dort angekommen, mußte ich leider feststellen, daß es lokal eher dunstiges, kontrastarmes Wetter gab. Ganz im Gegenteil zu meinem letzten Fotogang dort, bei allerschönstem Frostwetter allerdings. So ein Mist. Zudem war der (sowieso eher illegale) Zugang zum Gelände durch eine Baustelle versperrt, sodaß ich mir erstmal einen ganz anderen und wie sich herausstellte, äßerst beschwerlichen Weg suchen mußte. Der Weg zum Haldengipfel war nie lang, aber immer sehr steil und unbefestigt, teils rutschig oder über loses Geröll. Diesmal war er gefühlt doppelt so lang, erst runter, dann quer und erst dann hinauf. So lang und steil, daß ich zwischendurch schon meine Arthrose im linken Knie zu spüren bekam. Oben angekommen wurde ich nicht mal belohnt, sondern es war wie erwähnt dunstiger Himmel und so blieb ich nicht lange. Zwischendurch wechselte ich kurz das Glas und fotografierte für wenige Aufnahmen testweise mit dem Tamron 18-300mm VC weiter.
Der diesmal eingeschlagene, andere Weg ist ein schmaler Pfad, den man sich gewiß auch noch mit manchem Trekkingbike teilen muß, ich fand eine Rampe usw.:
Man muß aufpassen wo man hintritt, überall sind Schlackebrocken und nach weiter oben auch Wurzeln:
Und ja, leider geht es links hinauf und leider ist es auch genau so steil wie es ausschaut. 45° und mehr:
Der Blick zurück.
Und weiter, immer weiter... (frei nach Oliver Kahn):
Zwischendurch sandiges Abraummaterial das wirkt, als wenn man es vom Mond hätte:
Und weiter, ganz oben ist schon winzig das "Gipfelkreuz" zu sehen.Und immer aufpassen wo man hintritt, es ist immer rutschig und holprig:
Die letzten 10 Meter sind die schwersten, ich schöre es. Das Gipfelkreuz heißt so im hiesigen Volksmund, es ist der Standpunkt einer ehemaligen Umlenkrolle. Hier wurde der Abraum von hinten hochgezogen und nach vorne abgekippt, so wuchs die Halde zum künstlichen, kleinen Berg:
Danach tut sich ein grandioser Blick in's sogenannte Hüttental auf. Direkter Blick auf Siegen - Geisweid. Links nach Siegen selbst, rechts bis zu meinem Geburts und Heimatort Kreuztal. Hüttental halt wegen der überall gestandenen Stahlhütten und diverser anderer Betriebe, die mittelbar oder unmittelbar mit der Stahlherstellung zu tun hatten. Das Hüttental war früher voll von rauchenden Schloten. Immer am unteren Bildrand die einzig verbliebene Stahlhütte der jetzigen Deutschen Edelstahlwerke, früher als das Geisweider Stahlwerk einer der allergrößten Arbeitgeber weit und breit. Kaum eine Familie in Geisweid hatte keinen Verwandten der dort arbeitete, ähnlich wie bei den Hoesch Siegerlandwerken in Kreuztal, in dessen Nachfolgebetrieb ich heute noch arbeite.
Beim Rückweg nochmals das "Gipfelkreuz", dann geht es runter:
Nach etwa so 2/3 des Weges, kann man nach links auf ein Plateau wechseln, welches immer mehr zuwächst. Ich meine jedenfalls beim letzten Besuch (nicht der verlinkte Fotogang im Winter) gab es weit weniger Vegetation:
Ab hier dann Alles mit dem Tamron 18-300mm VC:
Und der steile Rückweg,wieder an der Rampe vorbei:
Die letzten Meter bis zur Straße:
Also wenn der Weg so bleibt, war das, in meinem Alter (fast 61) und meiner Arthrose im Knie, definitiv das letzte Mal, daß ich dort oben rauf kraxelte.
Irgendwie hat das 10-18mm OSS nicht so zeigen können was es kann, ich finde die paar Fotos mit dem Tamron Superzoom besser. Ich hatte auch einigen unscharfen Output, wobei das wegen dem OSS des Glases und dem IBIS der Kamera nur an falscher Fokussierung gelegen haben kann. Mein üblicherweise eingestelltes Live Tracking war hier wohl das falsche Mittel der Wahl und ich probiere demnächst profanen AF-S mit mittlerem Fokuspunkt.
Ciao.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen