Hallo zusammen.
Das Sony E 10-18mm gefiel mir irgendwie nicht, das passte nicht zwischen uns. Schon in Monschau hatte ich es zwar mit, aber nach nur zwei oder drei Fotos wieder abgesetzt. Irgendwie wirkte es (zu) leicht und ein wenig klapprig, die Ringe liefen viel zu leicht. Ich habe es nach der Fahrt verlustfrei wieder verkauft.
Meine weiteste Brennweite im Weitwinkel wären dann die 16mm vom 16-55mm 2.8 G gewesen, was 24mm am Kleinbild ausmacht und ab und an doch zu wenig sein kann.
Auf der Suche nach einer Alternative zum 10-18mm fand ich schließlich das Samyang 12mm 2.0 für Sony E. Mancher denkt evtl. Samyang wäre eines der derzeit hervorspriesenden, chinesischen Objektivlabel. Aber Samyang ist ein Hersteller aus Südkorea und stellt bereits seit 1972 Objektive her! Man verfügt dort also bereits über reichlich Knowhow. Auch wenn es ein paar Jahre lang ausschließlich diverse vollmanuelle Objektive gab. Importeur Walser ließ sich sogar Samyang Objektive zur Hausmarke "Walimex" umbranden und man hatte teils die Wahl zwischen den zwei Marken bei gleichen Modellen.
Wie dem auch sei, gab es von der AF 12mm Version auf die ich es abgesehen hatte, davor schon länger eine manuell zu fokussierende MF - Version, die sehr erfolgreich, weil superscharf und dabei supergünstig war. Manuelles Fokussieren mag ich aber nicht, daher zahle ich lieber Aufpreise für Autofokus und je nach Review wird das AF Modell sowieso als mindestens ebenbürtig, bis sogar besser als die Vorversion angesehen. Bei wirklich gleicher Linsenrechnung sollte das ja eigentlich auch logisch sein, denn Abweichungen gibt es dann bloß bei der Korrektheit des Fokussierens, aber kaum bei der Schärfe ansich?
Fündig wurde ich wie so oft bei Kleinanzeigen, wo ich ein sehr gut erhaltenes, aber relativ günstiges Exemplar fand, das ich mir gleich per Direktkauf sicherte. In anderer Anzeige fand ich noch zu ganzen 20,- Euro plus Versand eine Samyang Lens Station für Updates etc., deren Erwerb sich heute dann als überaus wichtig herausstellte.
Trotz zwei verschiedener Verkäufer kam beides am gleichen Tag, nämlich heute:
Das Glas steckt, wohlverpackt im stabilen Karton, nicht nur in Blasenkunststoff (kein Styropor), sondern auch noch in einem weichen aber stabilen Objektivbag:
Das Objektiv kann man kompakt nennen, aber klein ist anders. Es wirkt recht bullig, ist aber weder zu schwer noch zu leicht:
Die Deckel sind stabil, der hintere leicht vermackt. Die kurze, tulpenförmige Geli ist gleichfalls stabil und rastet gut ein:
Die Rückseite hat ein Metallbajonett, aber keine Dichtlippe. Man findet auch keine USB Schnittstelle, denn Updates macht man ja über das "Lens Station" genannte Dock:
Wie erwähnt, Made in Korea. Das Gehäuse scheint aus Kunststoff zu sein, aber nichts knarzt irgendwie oder lässt sich zusammendrücken. Der Fokussierring ist fein aber breit gummiert und fasst sich gut an:
Hier sieht man recht gut, daß es zwar kompakt, aber eher nicht klein ist, denn es ist quasi so breit wie es lang ist:
Aber an der Kamera (a6700) macht es eine sehr gute Figur und ist natürlich trotzdem nochmals deutlich leichter als meine drei Zooms:
Und dann kam die Lens Station in's Spiel, denn es wollte zwar an der a6600, nicht aber an der a6700 fokussieren. An der neuesten APS-C Sony pumpte der AF haltlos hin und her und fand keinen Halt. Recherche im Internet zeigte dann, daß gerade die letzte Firmware genau diese Probleme beseitigen soll.
Also erstmal die Station auch noch ausgepackt. Darin fand sich eine kurze Anleitung samt (abgelaufenem) Garantieversprechen, die Station mit einem Bodycap und ganz unten dann etwas versteckt ein recht kurzes Micro - USB Kabel:
Die Rückseite auf die sie abgelegt wird:
Die Bajonettentriegelung:
Die Micro - USB Buchse.
Und das Bajonett, über dessen Kontakte dann das Update gemacht wird:
Und so sieht alles zusammen dann aus und geht an einen USB Slot des PC oder was auch immer:
Die Updatesoftware namens Samyang LensManager braucht man dazu allerdings auch noch, man kann sie Gott sei Dank auf Deutsch für Mac und Windows herunterladen.
Hat man diese installiert, gestartet und das Glas angeschlossen kann man drei Sachen am Objektiv selber machen. Natürlich das Firmwareupdate (03 ist jetzt die aktuelle):
Oder den AF des Glases verändern:Oder einstellen wie schnell das Glas manuell zu fokussieren ist:
Da ich es noch nicht ausprobieren konnte, habe ich mich auf das ja nötige Firmwareupdate beschränkt und von 02 auf 03 geupdatet.
Zum Glück lief der Af danach auch an der a6700 flüssig, schnell und akkurat.
In der Eiseskälte schnell nach draußen udn wenigstens ein paar Probefotos gemacht.
Eiszapfen bei 2.0 und 2.8, die Schärfe zumindest in der Mitte stimmte aber schon offen:
Schnee bei 2.8:
Wirklich viel kommt auf's Bild:
Sehr gute Schärfe auch durch Mikrokontraste:
Motiv bei Blende 8.0, 4.0, 2.8 und 2.0:
Der AF ist superleise, wie es heutzutage anscheinend bei jedem modernen Glas so ist. Er ist ausreichend schnell, wenn auch nicht so zackig wie etwa beim Sony E 16-55mm 2.8 G. Das Ganze stimmt mich froh, das Ding ist günstig, leicht und kompakt und kann man quasi überall mit hinnehmen. Durch die Blende 2.0 ist es auch sehr tauglich für Weihnachtsmärkte, schwach illuminierte Innenräume usw. und wird gewiß seine Einsätze haben. Das einzige was etwas nervt ist, daß es vor und hinter dem breiten Fokusring kaum Body gibt und es deshalb etwas fummelig an und abzudrehen ist. Aber das ist Gewöhnungssache. Hauptsache es will jetzt mit beiden Kameras und scheint ja wirklich mal superscharf und mit sehr guten Kontrasten abzubilden. den Rest macht sowieso DxO PhotoLab 8 Elite, für das ich im Vorfeld schon passende Module für beide Kameras mit dem Glas fand.
Ciao.
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