Hallo allerseits.
Ich war jetzt wochenlang hin und her gerissen, wollte zur wirklich supergeilen und schönen A7CII auch noch einen "normalen" Body haben, also nicht im Sucherkamerastil sondern mit Sucherbuckel und entsprechend großem Sucher darin. Warum? Wer weiß das schon was einen immer treibt, denn nötig ist der Kauf mit absoluter Sicherheit nicht.
Bei den "S" und "R" Varianten der A7 kenne ich mich nicht so gut aus und brauche aber weder besondere Videotauglichkeit noch höchste Auflösung. Und die A1'er sind finanziell absolut außer Reichweite. Lange schwankte ich deshalb zwischen der A7III und A7IV, denn die A7II hatte ich schon mal, fand alles an ihr eher mäßig und die kleinen Batterien sogar schäbig schwach, bzw. die Kapazität für einen spiegelosen Vollformater lächerlich gering. Also die großen 100'er Akkus waren in jedem Fall gesetzt, die verwenden ja auch meine beiden anderen Sonys und ich liebe Akku - Kompatibilität einfach. Das alte Menue wollte ich eigentlich auch umgehen, aber das hätte ja eine derzeit auch gebraucht mir noch zu teure A7IV bedeutet. Günstig gibt es die nur abgegriffen und mit relativ vielen Auslösungen auf dem Verschluß. Es war wirklich nicht sehr einfach.
Bis ich bei der Suche nach den A7III und IV das hier auf Ebay sah, die A9 hatte ich gar nicht auf dem Schirm gehabt:
Eine A9 im picobello Zustand und mit einem traumhaft niedrigen Auslösestand von angeblich 1881 Klicks?
"Die Kamera wurde stehts pfleglich behandelt, daher der gute Zustand ...Shuttercount beträgt 1888 Auslösungen, also vom Verschluss wie neu."
Kann man dann ja gleich nachprüfen, ist aber auch nicht sehr unwahrscheinlich. Denn gerade die A9 war ja die erste Sony mit Stacked Sensor und weit schnellerem Auslesen des Sensors bei lautlosem Auslösen. So hatte man bis zu definierten Verschlußzeiten kaum Banding mehr (Streifen durch Lichtfrequenzen) und auch eher keinen Rolling Shutter Effekt (verzogene Motive durch schnelle Bewegung während der Sensor ausgelesen wird). Manchen ist selbst das egal und sie verwenden die lautlose Auslösung einfach weil sie das mechanische Verschlußgeräusch nicht mögen, oder man es (in Kirchen oder Konzertsälen etwa) nicht hören darf. Und das Beste kommt noch, sie sollte trotz der wenigen Auslösungen und dem hervorragenden Zustand gerade 1399,- Euro kosten, inkl. Versand. Ja klar, man bekommt die Kamera relativ oft zum ähnlichen Preis, denn die gibt es nun bereits seit 8 Jahren. Dann aber allermeistens mit weit mehr Auslösungen und / oder durch professionellen Einsatz schon vermackt und abgegriffen. Wer nicht wagt gewinnt nicht, dachte ich aber und bot einfach mal 1300,- denn es wurden Preisvorschläge zugelassen. Ca. eine Stunde später meldete sich das Smartphone und tatsächlich war der Verkäufer darauf eingegangen. Wurde von mir gleich per Paypal bezahlt und jetzt warte ich auf die ehemalige beste und 2017 auch erste wirklich professionelle Sony Alpha.
Aber in 2025 noch solch eine Kamera, trotz mittlerweile schon zwei Nachfolgerinnen und der monströs guten A1 noch darüber? Kann die also technisch noch modern genug sein? Ja sicher doch, ich fotografiere ja ausschließlich, mache dabei nicht mal Serienaufnahmen und erst gar keine Videos. Deshalb habe ich den Titel extra ohne Fragezeichen gesetzt, denn ich bin mir da sogar absolut sicher. Auch weil die A9 bei der AF - Geschwindigkeit selbst eine aktuelle A7IV noch übertreffen soll (ohne deren Ki Techniken freilich, die ich aber eh kaum verwende bzw. brauche). Daß der AF taugt habe ich (natürlich limitiert und an APS-C Sensor angepasst) bereits bei der A6400 bemerkt, deren AF Modul auf dem der A9 basiert. Das Live Tracking hat mir bei dieser schon weit ausgereicht und es fehlt dort halt die Erkennung von Tieren und Technik (Fahr und Flugzeuge) durch implementierte Ki. Und wenn das dann bei der A9 nochmals besser funktioniert, so what? Übrigens habe ich schon das Firmwareupdate auf Version 6 heruntergeladen, falls noch nicht auf der Kamera befindlich. Man sieht alleine an der Zahl, daß Sony den Body gepflegt hat.
Ja ich weiß, sie hat "bloß" 24 Megapixel, aber mal im Ernst, die haben mir bei den Nikon Z5 und 6 bei traumhaft guter Bildqualität auch immer ausgereicht und meine A6700 hat kaum höhere 27MP und auch die A9II hat nur diese 24MP zu bieten. Weniger Pixel bedeuten meistens größere davon und dadurch ein gutes Rauschverhalten. Ich rechne mit einer Bildqualität ähnlich der Nikon Z6 und besser geht das für mich kaum. Den Rest erledigt schließlich DxO PhotoLab 8 Elite für mich, dank grandioser Entrauschung und den entsprechenden Kamera - Objektiv Modulen. Klappt bei meinen bisherigen Sonys ja auch.
Überhaupt muß man ja auch mal erkennen, das wohl alle modernen Sensoren ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch abliefern, fast egal wie hoch sie aufgelöst sind. Vielleicht so etwa ab einer mit 46MP hochaufgelösten Nikon D850 / Z7, die alle Nikon D800/800e/810 bildtechnisch in jedweder Beziehung in die Tasche steckten. Da ist man seitdem so etwas wie am Ende der Fahnenstange angelangt, auch wenn man derzeit im Vollformat bei 61MP (?) liegt. Ich behaupte nämlich, daß selbst eine Nikon D7200 und D610 heute noch problemlos mithalten können, weil es qualitativ zwar minimal auch immer noch besser wurde, man das bei normaler Betrachtung aber kaum noch sehen kann. Die paar Linienpaare die bei High ISO besser aufgelöst werden oder die wenig besseren Dynamikumfänge bewegen sich in solch homöopathischen Dosen, daß man wirklich ganz genau hinschauen muß. Das ist freilich Ermessenssache und persönlichem Geschmack untergeordnet.
Von der Größe her liegt sie auf den Niveau normaler 7'er, also ziemlich genau sogar einer A7III. Das läßt vermuten, daß ich auch bei ihr eine Griffverlängerung brauche und so bekam ich auf Kleinanzeigen einen gebrauchten "Realy Right Stuff B9", also eine Grundplatte in bester Verarbeitungsqualität.
Sonys werden oft als kantige Klötze dargestellt, als seelenlose Computerkameras. Nun ja, letzteres wären ja alle Spiegellosen bereits seit Jahren, den selbstverständlich sind es Fotocomputer denen immer mehr Mechanik fehlt. Die erste A7 fand und finde ich stilistisch tatsächlich so furchtbar, daß ich nie auf den Gedanken kam mir eine solche zu besorgen. Kantigster Body, dann auch noch in glattem Kunststoff, mit schmalem Griff und kleinem Sucherbuckel? Laß mal stecken. Sie hat allerdings höchst erfolgreich eine ganze Aera begründet, also waren da andere durchaus angetan und haben vielleicht einfach die Möglichkeiten genutzt. Schon die A7II kam dann stilistisch weit weit besser daher, wirkte in meinen Händen wertig und sah auch sehr gefällig aus. Abggeben hatte ich sie, weil sie technisch mit meiner damaligen Z6 einfach nicht mithalten konnte. Sucher, Display, Touchfunktionen, später Augen AF der Nikon ließen der A7II keine Chance bei mir. Da brauchte es nicht mal die kleinen 50'er Akkus der Sony, um sie mir zu verleiden. Ähnlich meine A6000 damals, deren hochgelobter und in der Werbung ausführlich angepriesener AF mich tatsächlich aber nicht gerade vom Hocker rissen. Das glatte Plastikgehäuse, die kleinen Akkus taten auch hier den Rest. Insgesamt hat es bei Sony APS-C sogar bis zur A6600 gedauert, bis man besten AF im Magnesiumbody mit großen 100'er Akkus und großem Griff bekam. Aber auch hier gilt, daß man seit den Magnesiumbodys wenigstens stilistisch überzeugen konnte, die A6400 schon empfand ich als hübsche und angenehme Kamera im Sucherkamerastil.
Aber was gibt es an der A9 noch positiveres an Ausstattung als an meiner A7CII? Verschluß bis 1/8000sek, zwei Kartenfächer, weit größerer und deutlich höher aufgelöster Sucher, höher aufgelöstes Display im von den a6400/6600 (und diversen Nikon Z) gewohnten und geliebten Klappmechanismus, mehr FN Tasten. Na mehr fällt mir gerade nicht ein, aber zum bezahlten Preis ist das ja doch allerhand Mehrwert und wer weiß was ich noch entdecke. Man bedenke, daß das damalige Superteil einmal per Neupreis UVP nahe an 5.500 Euro ging.....
Ich warte ab und melde mich wenn die Kamera angekommen ist, auch ob alles wie versprochen ist und ich ein Schnäppchen gemacht habe.
Ciao
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