Hallo miteinander.
Bevor ich auf die paar ersten Fotos nach verregneter Nacht eingehe, noch ein - zwei Anmerkungen zur Kamera selbst:
Wenn man einmal die Daten vergleicht, ist die Sony Alpha A9 ganze 159 Gramm schwerer als die A7CII. Aber vielleicht auch wegen des kleineren Griffes, wirkt dieses nominell geringe Mehrgewicht doch sehr, man glaubt es kaum. Nicht, daß sie zu schwer wäre, aber jedes mal denke ich beim Griff zu ihr, was das gerade im direkten Vergleich doch für ein Teil ist. Kann sein ich bilde es mir ein, aber allgemein wirkt sie irgendwie massiver verbaut, die Belederung wirkt haltbarer und robuster. Ob das so ist, wird sich zeigen, ich schreibe von einem allgemeinen Gefühl und dabei sind ja schon meine beiden kompakten Kameras auf sehr sehr hohem Niveau verarbeitet. Jeder, der da noch mit einer A7 oder A6000 zufrieden ist, sollte zumindest einmal die Nachfolger A7II und A6300 in die Hand nehmen und den Unterschied spüren. Zuletzt war ein älterer Herr aus dem Nachbarort bei mir, der meine Kleinanzeige zur A6600 gesehen hatte und froh war, sie auf kurzem Wege selber anschauen und gleich mitnehmen zu können. Er fotografierte gerne und recht lange mit seiner A6000, wollte nun aber doch endlich eine stabilisierte Kamera mit den großen Akkus haben. Sobald er die A6600 in die Hand nahm strahlte er über das ganze Gesicht, lobte staunend das Display (ist das denn wirklich so viel besser?), den besseren Sucher, den großen Griff und gerade auch den zwar schwereren, aber so gut verarbeitet anmutenden Magnesium Body der Kamera. Die mitgelieferte WEPOTO Griffverlängerung begeisterte noch mehr und blieb nach einer Demo sogleich an der Kamera. Ich habe selten einen dermaßen zufriedenen Käufer gesehen. Die meisten wissen ja wohl vorher genauer was sie kaufen, weil sie genau das wollten was sie abholen. Aber der gute Mann war tatsächlich überrascht, welchen qualitativen Sprung in vielerlei Hinsicht er machen wird. Als ich ihm das Live Tracking zeigte, also anvisieren, halb den Auslöser drücken und verschwenken wie man will, ohne das Objekt zu verlieren, war er nahezu fassungslos.
Die Sony Alpha A9 ist aber, wie ich schon beim ersten Befummeln der Kamera bemerkte, vom Prozessor her etwas hintendran. Was 2017 wohl noch schnell und zackig wirkte, wird heute von meinen A7CII und A6700 locker überboten. Die Einschaltzeit bis zur Bereitschaft dauert etwas länger, das Formatieren exakt gleicher Karten dauert mindestens doppelt so lange, die Zeit zwischen Auslösung und Bildvorschau dauert auch länger. Nur Beispiele. Das ist allerdings trotzdem keine Kritik, sondern eine Anmerkung und bemerkt man ja auch erst, wenn man neueste Kameras nebenbei betreibt. Es ist halt auch der Tatsache geschuldet, eine technisch acht jahre ältere Kamera zu kaufen und sollte man daher einfach einkalkulieren. Hätte ich statt dessen neben der A9 eine A7III und A6600, wäre geschwindigkeitsmäßig ja alles beim Alten und ich hätte es erst gar nicht registriert. Von daher ist alles gut.
Was wirklich wunderbar ist und gar nicht oft genug hervorgehoben werden kann, ist das Abschalten des Suchers, wenn man im Live View das Display minimalst zu sich klappt oder natürlich ganz ausklappt und die Umschaltung zwischen Sucher und Display sofort ausgeschaltet wird. Das kannte ich nicht und hatte ich demnach auch noch nie, auch nicht bei Nikon oder meiner damaligen A7II (?). Das wurde gerade eben, bei den ersten Testfotos im Garten sehr erfreut genutzt, statt die Kamera so weit weghalten zu müssen, daß das Display nicht ständig dunkel wird. Einfache Maßnahme mit grandioser Wirkung! Und ich liebe dabei ja diesen Klappbildschirm, der schon das einzig bessere Merkmal der A6400 und 6600 zur 6700 war, denn deren Schwenkbildschirm mag ich weniger. Der hängt ausgeschwenkt neben der Kamera und man sieht dadurch quasi in einem anderen Blickwinkel auf das Display als wie die Kamera gerichtet ist. Gewöhnungsbedürftig. Was wohl genial für Vlogger ist, geht mir eher auf den Geist. Jedenfalls schaut man beim Klappdisplay zumindest im Querformat immer über die optische Achse, was ich für weit angenehmer halte. Wohl dem der eine solch moderne Kamera hat, die neuerdings (sehr teuer) beides bietet, also Klapp und Schwenkdisplay in Einem.
Insgesamt aber, macht die Kamera schon am zweiten Tag ihres Daseins bei mir sehr viel Freude und ich bereue den Kauf in keiner Weise. Meine Fotos heute habe ich erstmals ausschließlich mit dem elektronischen Verschluß, samt leisem, generiertem Verschlußgeräusch absolviert. Trotz des künstlichen Geräusches, muß ich mich aber stark daran gewöhnen, denn man bemerkt ja absolut keine noch so winzige Erschütterung mehr im Body.
Die paar Fotos machte ich standesgemäß zum ehemaligen Profi - Body mit dem FE 24-105mm f/4 G OSS. Ausschließlich in RAW und alle ARW - Dateien wurden in DxO PhotoLab 8 Elite entwickelt und mit dessen Standard Preset verbessert. Alle Aufnahmen offenblendig bei f/4! Bis auf die letzten drei Bilder habe ich alle ausgeschnitten. Das Ergebnis zeigt mir, daß auch heute noch 24MP absolut ausreichend sind, und mehr Auflösung vielleicht für Wildtier-, Makro- oder Landschaftsfotografie wirklich wichtig sind. Ganz klar habe ich mich bei meiner Nikon Z7 über die Möglichkeit des Ausschneidens aus 46MP sehr gefreut, aber die 24MP meiner Z6II damals haben auch fast immer ausgereicht und selbst die nicht einmal 21MP der Z50.
Einmal mit 24mm:
Wieder 105mm:
Als nächstes probiere ich mal mein leichtes und relativ kleines Standardglas FE 28-70mm f/3.5-5.6 OSS an der Kamera, denn wenn das auch daran taugt, hat man eine deutlich leichtere Kombi als mit dem fetten 24-105mm.
Ciao.
Nachtrag v. selben Tag:
Hier ein paar Fotos mit dem Standardzoom FE 28-70mm OSS unter ähnlichen Bedingungen, aber mit mehr Sonne als am frühen Morgen, fast alle mit Ausschnitt. Freilich ist das günstige Standardglas sichtbar weniger scharf als das teure 24-105mmy reicht aber für den Alltag gut aus:
So viel dann erstmal zur Alpha9.
Ciao.
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