Tamron 24mm 2.8Di III OSD für Sony E-Mount.

Hallo liebe Fotointeressierte.

Eigentlich bin ich nicht, oder besser, war ich nie ein großer Fan von Festbrennweiten, liebe eher die Flexibilität meiner Zoom-Objektive. Aber neulich schaute ich mich wie so oft in diversen Kleinanzeigen um und fand ein Schnäppchen an dem ich leider nicht vorbei kam. Ein Tamron 24mm 2.8Di III OSD für Sony E-Mount, zu ganzen 115,- inkl. Versand, also ca. 110,- netto. Absolut neuwertig, quasi bloß einmal ausprobiert. Es fehlte allerdings die Streulichtblende, die mir bei Weitwinkeln nicht ganz unwichtig erscheint und die ich bei Galaxus mit Abstand am günstigsten neu bestellen konnte, nämlich zu 35,- Euro inkl. Versand. Gebraucht war sie nirgends zu erwerben und auch Nachbauten der üblichen Anbieter wie JJC fand ich auf die Schnelle keine. Neu kostet das Glas allerdings sogar bei Tamron selbst derzeit ganze 189,- Euro und so sind die jetzt 150,- Euro die ich investierte auch nicht mehr sooo günstig. Es ist aber halt neuwertig, mit neuer Geli und gespart habe ich also trotzdem 39,- Euro. Angemeldete Garantie besteht nämlich noch über vier Jahre über den Verkäufer. Aber was soll an einer großteils elektronischen Festbrennweite in den ersten Jahren auch schon kaputt gehen? Ganz ehrlich hatte ich sehr sehr wenige und dann wirklich alte Gläser die überhaupt mal kaputt gingen. 

Warum aber ein 24mm 2.8'er Glas? Nun da gibt es drei Tamrons in dieser Serie, nämlich das 20 / 24 / 35mm jeweils mit 2.8'er Blende, alle wohl genau gleich aussehend und alle mit einem Abbildungsmaßstab von M1:2, also nominell schon makrofähig. Makro aber bloß in dem Sinne, daß man sehr nahe an das Objekt kommt, quasi fast bis zur Frontlinse, wobei man so teils interessante Nahaufnahmen bekommt, aber gewiß keine Makroaufnahmen im eigentlichen Sinne. 

Die 2.8'er Offenblende mag dabei manchem zu wenig erscheinen, wo selbst bei 1.8 heutzutage schon die Nase gerümpft und 1.4 oder sogar 1.2 bevorzugt wird. Aber alle drei Objektive sind naturgemäß eher von Landschaft über Architektur bis Streetfotografie gedacht und in aller Regel wird dort sowieso abgeblendet um Schärfentiefe oder ein sicher scharf abgebildetes Motiv zu bekommen. Man bewegt sich damit also etwa zwischen f/4 - 5.6 oder 8 und höher. Wenn man dann noch weiß, daß man mit Weitwinkelobjektiven, physikalisch bedingt, statische Motive weit weniger verwackelt als mit längeren Brennweiten, ist es auch egal, daß es bei 2.8 evtl. längere Verschlußzeiten gibt. Und bei modernen Kameras geht man (gehe ich) heute getrost bis ISO8000 und darüber, ohne sichtbare, qualitative Einbußen, oder solche, die moderne Bearbeitungsprogramme hochqualitativ kaschieren können. Meine beiden Vollformater, die nagelneue A7CII und die ungefähr acht Jahre alte A9, sind in ISO-Automatik auf max. ISO12800 eingestellt! Weil ich weiß, daß DxO PhotoLab 8 Elite, bzw. dessen Entrauschmodul "DeepPRIME XD", derart zu entrauschen in der Lage ist. Fast als hätte es quasi nie gerauscht und dabei trotzdem wunderbar die Details erhält. Seitdem natürlich auch die Sensoren und Prozessoren moderner und modernster Kameras da einen weit weit besseren Job machen als noch vor Jahren, habe ich keine Angst mehr vor hohen ISO Zahlen. 

24mm aber, weil es halt günstig im Angebot war, weil es die mittlere der drei angebotenen Brennweiten ist und ich seltenst einmal weniger als 24mm verwendet habe. Damit will ich sagen, daß ich zwar keine dieser Festbrennweiten gesucht habe, bei den zwei anderen aber eher nicht angebissen hätte, denn alles ab und über 24mm decke ich ja mit meinen insgesamt drei Zooms ab. Ausnahme ist hier alleine das AF 50mm 1.8 Viltrox. 

Hier das was ich zunächst bekam:






Na wenn das nicht ordentlich ausschaut? Zudem ist es sehr gut im derzeitigen Design von Tamron verarbeitet. Der einzige Ring läuft sehr gut und gerade nicht zu leicht, ist schön gummiert. Allerdings hat es leider auch diese so fein mattierte Oberfläche, die schon bei meinem Tamron 17-70mm 2.8 sehr kratzempfindlich war. Wie jetzt öfters festgestellt, finde ich raue Kunststoff - Oberflächen wie z. B. an Sonys 16-55mm f/2.8, dem FE 24-105mm f/4 oder damals an meinen Nikkor Z 24-70mm f/2.8 S und 24-120mm f/4 S deutlichst robuster. Da habe ich noch nichts an den Sonys feststellen können und hatte ich nie Spuren an den Nikkoren, während das Tamron 17-70mm ziemlich enttäuschend schon nach Wochen aussah als wäre es ein Jahr alt. Und das, obwohl ich sowohl mit den Kameras als auch den Gläsern in aller Regel umgehe wie mit rohen Eiern.

Dann kam auch schon die nachbestellte, originale Streulichtblende, die übrigens auf zwei der drei Gläser passen soll (20 und 24mm):

Das Glas ist kurz, aber breit, ich weiß nicht ob man es noch kompakt nennen kann. Aber es ist, bei aller sehr guten Verarbeitung, sehr leicht. Wahrscheinlich wegen den realtiv kleinen Gläsern? Mein damaliges Viltrox 24mm 1.8 für Nikon Z war gänzlich anders, nämlich schmaler - aber länger und schwerer. Ich finde, selbst an der A9, die ja größer als meine beiden anderen Sonys ist, wirkt es gar nicht mal so klein:





Die Abbildungsqualitäten werden kontrovers diskutiert, mal die schwächeren Ränder und Ecken bemängelt, mal Dieselben des Preises wegen registriert und inkauf genommen. Ich tendiere allermeistens zu letzterer Fraktion, störe mich eher an CA oder übermäßigen Flare, als an schwächeren Rändern und Ecken. Linsen sind immer rund, egal ob konkav oder konvex und dann absolut gleich scharfe Ränder und Ecken wie in der Mitte zu erwarten erscheint mit fast abwegig, bzw. müßte man riesige Objektive mit teuersten Gläsern bauen, um diesen Wunsch perfekt erfüllen zu können. Da ich dort also eher weniger erwarte, wurde ich bisher auch kaum einmal enttäuscht. Ich hoffe daher bloß, daß ich weitestgehend von CA verschont bleibe und die nachgekaufte Geli auch etwas gegen Flare und flaue Kontraste bei Gegenlicht hilft. Klar ist aber jetzt schon, daß ich als Zoom - Fan auch das Tamron 24mm kaum einmal verwenden werde, es aber durchaus in der Fototasche mitgeführt wird. Sobald es einmal eingesetzt wurde, werde ich das hier in jedem Fall vermelden.

Ciao.
 

 

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