Meine Sony Alpha A7II als Kamera für den Alltag usw. ist da (mit Nachtrag zur ISO - Leistung).

Hallo allerseits.

Bereits gestern kam schon die olle Sony A7II an und ist tatsächlich, bis auf eine Ausnahme, im beschriebenen und gezeigten super Zustand. Die unbedeutende Ausnahme ist der Tachostand, sie hat statt der beschriebenen 9.000 knapp über 10.000 Auslösungen. Das macht aber nichts, ich denke der Vorbesitzer hat sich einfach an die Angaben der Speicherkarte gehalten, denn demnach hat man dort auch mir 8994 Aufnahmen/Bildernummern gezeigt. Laut Shuttercount.com sind es dann 10.079 gewesen. Das macht natürlich gar nichts, es sind trotzdem sehr wenige Auslösungen für ein altes Modell. Ich schreibe bewußt Modell und nicht Kamera, denn wie alt sie ist weiß ich nicht. Die II wurde ja lange verkauft und man bekommt sie teils immer noch neu. Sie kann also sowohl schon aus 2014 stammen, oder erst ein paar wenige Jahre alt sein. 

Da ich die A9 erst vor kurzer Zeit wieder verkaufte, war ich gestern erstaunt wie ähnlich sich die beiden doch sind. Klar, die 9 war ein wenig dicker und hatte schon die 100'er Akkus. Aber sonst? Sucher und Display sind wirklich ausreichend gut. Die Bedienung ist, bis auf die zwei fehlenden Räder auf der von hinten linken Schulter fast identisch. Und tatsächlich fehlen die mir als Amateur auch nicht, fehlen mir ja auch nicht an den A7CII und A6700. Stefan Wiesner war in seinem Erfahrungsbericht der Kamera von einem hinteren Drehrad genervt, daß ihm wohl zu leicht ging. Also bei meiner II gehen die zwei auf der Schulter nicht so leichtgängig als daß sie sich verstellen könnten. Ich glaube er meinte das Drehrad das auch Steuerkreuz ist. Empfinde ich aber erstmal nicht so. Das Menue ist etwas anders, es fehlt das persönliche Menue wo man seine Favoriten ablegen kann. Etwas verwunderlich, daß das mit Updates nicht nachgereicht wurde. Die Firmware ist übrigens die Nr. 4.01 und braucht daher nicht geupdatet werden.

Das Zubehör lag vollständig in der OVP, zusätzlich ein Noname Doppelladegerät. Den Dingern traue ich allerdings nicht mehr wirklich, weil die in aller Regel nur "dumm" laden und fertig, was heißt, daß sie auf die Dauer Originalakkus zerstören können. Ich habe zwei zusätzliche, gebrauchte Originalakkus gekauft und ein gebrauchtes, originales Sony BC-TRW Ladegerät. Die Akkus werden heute wohl noch eintreffen, das Ladegerät leider nicht mehr pünktlich. Also nehme ich doch mal das Fremd - Ladegerät mit, denn in der Kamera laden mag ich erst recht nicht. Grundsätzlich wollte ich das ältere Kameramodell bestimmungsgemäß mit dem damaligen Kit-Zoom FE 28-70mm 3.5 - 5.6 OSS verwenden und werde das in Zukunft auch machen. Ich habe für unseren Kurztrip nach Eisenach an der A7II aber bereits das Tamron 17-50mm f/4 Di III VXD angeflanscht und werde eventuelle Weitwinkelfotos so mit der 7II machen, statt das Objektiv an die A7CII wechseln zu müssen.

Die Kamera ist in tollem Zustand, ich fand keinerlei Macken. Klar, die relativ scharfen Kanten des Gehäuses leiden immer minimal unter irgendwelchen Gurten oder scheuern sogar in Taschen und Rucksäcken am Stoff. Aber das ist kaum sichtbar und sowieso völlig egal. Sie sieht dahingehend sogar besser aus als die A9 neulich.

Ganz kurz, warum ich für den gedachten Zweck der A7II nicht einfach die technisch sehr viel bessere A9 behielt: Die wäre ganz einfach totes Kapital gewesen und für ganz einfache Fotos sogar overdressed. So habe ich für sie 1200,- Euro bekommen und die relativ wenigen 400,- für die A7II sind für den gedachten Zweck besser angelegt.

Genug herumgeschwurbelt, hier das was gestern ankam:



Wirklich klasse Zustand für ein altes Modell:






Der Vorbesitzer fotografierte zwar evtl. in Vollautomatik (falls sie nicht aus Versehen so verstellt wurde), aber es war ausschließlich RAW eingestellt. Meistens fotografieren Leute in Vollautomatik dann nämlich auch in JPEG.
Der Blitzschuh scheint sogar komplett ungenutzt, dem Sensor habe ich ein wenig Staub weggepustet. Das Bajonett sieht für so ein altes Modell nach eher wenigen Objektivwechseln aus:

Der Tachostand:

Selbstverständlich passt das Tamron 28-75mm 2.8 G2 wie die Faust auf's Auge an diese Kamera und die ersten Fotos zur Funktionsprüfung machte ich mit ihm. Und einen billigsten China - L-Winkel als Griffverlängerung (und ohne L) habe ich ersatzweise angebracht. Denn bestellt habe ich eine Griffverlängerung von Wepoto, die auch noch auf sich warten lässt:


Genau wie bei der A9, zeigt übrigens auch die A7II nicht an, daß man das FE 28-60mm zum Gebrauch aus seiner Grundstellung auszoomen muß:

Die kurze Funktionsüberprüfung, nachdem ich sie weitestgehend auf meine Bedürfnisse eingestellt hatte, war erfolgreich. Blogger hat hier mal wieder die Reihenfolge umgekehrt, so daß eventuelle Ausschnitte zuerst gezeigt werden:
 








Gespannt bin ich auf die High ISO Performance, die laut Stefan Wiesner in etwa wie bei einer Nikon D750 sein soll, was schon sehr gut wäre. Entsprechend habe ich die ISO-Automatik so gelassen wie eingestellt, von 100 - 6400ISO. Da die Kamera natürlich von DxO PhotoLab 8 Elite unterstützt wird (bis auf die Kombi mit dem Rollei 85mm), ist Rauschen ja sowieso kaum noch ein Thema.

Live Tracking kennt die A7II noch nicht. Es gibt das etwas ähnliche "AF - Verriegelung Flexible Spot M" in Verbindung mit AF-C. Man visiert also per mittlerem Punkt sein Motiv, drückt den Auslöser halb und mit Glück wird das dann ähnlich Live Tracking verfolgt. Das funktioniert leidlich, aber der Fokuspunkt geht auch ganz schnell wieder weg, sobald er zu wenig zum Festhalten findet. Ich hoffe für den Alltag reicht das aus, sonst muß ich halt einen festen Fokuspunkt nehmen und die Kamera verschwenken, hat früher mit diversen DSLR ja auch geklappt. Der AF ansich ist schon recht langsam, im Vergleich mit heute, also mit den A6700 und A7CII. Aber selbst die auch in die Jahre gekommene Nikon Z6 sollte deutlich schneller fokussieren, den Punkt besser festhalten und auch noch akkurater fokussieren, vom Augen AF der Nikon ganz abgesehen.

Dabei komme ich zum einem wesentlichen Punkt: 

Man kann heute durchaus auch Spiegellos, für relativ kleines Geld, im Vollformat unterwegs sein und sieht dabei nicht mal unmodern aus. Die wirklich alte Ur - A7 aus Kunststoff bekommt man zwar nochmals günstiger und muß man sich vielleicht nicht unbedingt antun, obwohl die auch schon wieder was an sich hat. Aber mit der A7II bekommt man bei Sony eine absolut brauchbare Vollformat DSLM mit teilabgedichtetem Magnesiumbody, die heute noch so aussieht wie 7'er bei Sony nunmal ausschauen. Das mit immerhin 24MP zu günstigen 400 - 500,- Euro mit Glück schon mitsamt dem 28-70'er Kitglas. Das reicht dicke für Alltagsfotografie, aber auch von Portrait bis Landschaft und City. Bei Street und vor Allem Sport wird es mit dem AF allerdings zu langsam. Mit einer Bildqualität auf dem Niveau der Nikon D750 ist man aber sogar ganz vorne mit dabei. Für etwas mehr Geld ist eine mit über 42MP aufgelöste A7RII drin. Bei Nikon müßte man übrigens knapp 600,- für eine selbstverständlich in fast jeder Beziehung bessere Z6 investieren, aber es käme teures Nikon Z Glas hinzu, wenn man sich nicht mit dem FTZ Adapter und AF-S Altglas behelfen will. Oder man muß zu Tamron Zooms, oder günstigen chinesischen oder koreanischen AF Festbrennweiten greifen. 

Ich melde mich dann sowieso nach Eisenach zurück, mit Ergebnissen aus der A7CII und der A7II.

Ciao. 

Nachtrag:

Habe eben noch kurz High ISO Fotos bei ISO5000 und 6400 gemacht, jeweils von der ISO-Automatik so eingestellt.

Einmal ISO5000, jeweils mit Ausschnitt. Beide Male das jeweils gleiche Foto einmal ohne Entrauschung und einmal mit DxO Prime XD Entrauschung:


Der gleiche Vorgang mit anderem Foto bei ISO6400:




Fazit: Die A7II rauscht natürlich bei den hohen ISO Zahlen, mit einem Helligkeitsrauschen in hellerer und einem Farbrauschen in dunklerer Umgebung. Aber man bekommt beides super in den Griff wenn man einen vernünftigen Entrauscher hat. Direkt aus der Kamera als JPEG, mit Kameraseitiger Rauschunterdrückung sollte jegliches Detail verschwunden sein.

Ciao.
 

 

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