Altes AF-S 24-120mm f/3,5-5,6G ED VR an der Nikon Z7.

Hallo Zusammen.

Gezeigt und verwendet hatte ich das Glas ja schon an meiner damaligen Z6 und war mit Abstrichen sogar zufrieden: Z6 mit altem AF-S 24-120mm 3,5-5,6 VR. Aber die Z7, bzw. deren Auflösung von 45,7MP sind dann doch nochmal eine ganz andere Hausnummer.

Das olle AF-S 24-120mm 3,5-5,6G ED VR ist eines der Nikon Gläser mit dem schlechtesten Ruf. Das liegt zum Einen an dem vernichtenden Urteil vom manchmal krawalligen, aber leider oft beliebten Ken Rockwell. Das mag daran liegen, daß er ein Glas aus früher Produktion hatte, seine Seriennummer lautet 231644. Meins hat die Nummer 5014496. Ich habe nämlich zum Anderen vor Zeiten irgendwo einen Bericht gelesen, daß Gläser mit der 5 am Anfang der Seriennummer aus einer späten und deutlich besseren Charge stammen sollen. Ob das genau so stimmt weiß ich nicht, aber an meiner Z6 machte es eine passable Figur. Es wurde klar vom Kitglas Z 24-70mm f/4 S geschlagen, war aber weit davon weg als ein schlechtes Glas betitelt zu werden und für den Alltag oder sogar für den Wochenendtrip durchaus brauchbar. Nicht aber für Fotos, bei denen es auf beste Schärfe etc. ankommt. Von den Kontrasten und Farben her war es dagegen tadellos.

Das Problem, ein gutes Standardzoom in diesem Brennweitenbereich zu bekommen, ist wie immer das Geld. Das native und brillante Nikkor Z 24-120mm f/4 S kostet um die 1.200,- Euro, was mir momentan dann doch noch zu viel ist. Auch mein vorschnell wieder verkauftes Z 24-200mm f/3,5-6,3 VR kostet um die 800,- Euro. Und es war der Z5 so dunkel, daß die ansich gute Kamera manchmal das Fokussieren verweigerte, was an der Z7 allerdings anders sein mag. Ok, dann gibt es ja noch das überaus beliebte AF-S 24-120mm f/4G VR. Aber das wäre deutlichst schwerer, vor allem wenn es am FTZ hinge, wie jetzt das erheblich leichtere und kompaktere, alte Modell.

Also habe ich das alte Teil nochmal aus dem Schrank geholt, um zu schauen, was es an der Z7 kann. Damals für die D750 hatte ich ein anderes Exemplar, an dessen Seriennummer ich mich nach der Zeit auch nicht mehr erinnern kann und das ich anschließend verkaufte. Dieses hier war aber schon an der Z6 und wird sich, was den AF und alles Andere als Schärfe oder Auflöung betrifft, an der 7 nicht anders verhalten.

Tatsächlich ist es das Gleiche: 

Das Glas ist für den gelieferten Brennweitenbereich kompakt und relativ leicht (575Gramm laut Nikon). Es lässt sich tadellos am FTZ-Adapter anbringen, der alles elektronische zwischen dem Glas und der Kamera regelt und einen mechanischen Blendenhebel hat, den das Glas ja noch benötigt. Relativ wenige Gläser hatten zu DSLR Zeiten zuletzt die elektronische Blende mit dem "E" in der Bezeichnung, etwa das AF-P NIKKOR 70-300 mm 1:4,5-5,6E ED VR.

Der Gyrosensor schaltet sich ein, sobald man die Kamera anschaltet und bleibt auch an (vorausgesetzt er wurde mechanisch am Schalter auf ON geschaltet). Das ist an DSLR anders, wo er nach ein paar Sekunden aufhört, in einen Ruhemodus geht. An der Spiegellosen Z bleibt er surrend an, bis man die Kamera wieder abschaltet, ihn am Glas abschaltet, oder die Kamera in den Ruhemodus geht. Ist gewöhnungsbedürftig, aber Nikon meinte mir gegenüber einmal auf Nachfrage, daß dann sogar weniger Strom verbraucht wird als wenn er sich jeweils wieder aufrappeln muß. Na gut, aber dann frage ich mich warum man dieses angebliche Stromsparen nicht auch den DSLR gegönnt hat? Der Stabilisator ist einer der ersten Generation mit rotem VR Logo, soll aber wohl bis zu 3 Blenden bringen. Er schwingt sich schnell ein und stabilisiert sichtbar und angenehm das Sucher- oder Displaybild. Ob er mit dem internen Stabi einer Z zusammenarbeitet weiß ich leider nicht. Das wäre dann ja sogar ein Vorteil gegenüber meinem Z 24-70mm f/4 S.

Der AF ist nicht so schnell wie der eines Z oder AF-P Glases, aber für einen AF-S dann doch recht schnell. Dazu ist er relativ leise, man hört nur so etwas wie ein leicht schabendes Geräusch. Heute sind die Meisten doch sehr verwöhnt, was das betrifft und würden ihn wohl Geräuschvoll nennen. Aber ich kenne lautere AF-S und vor Allem auch AF Gläser mit ihrem mechanischen Antrieb mit all seinen Toleranzen.

Das Glas sieht an der Z7 natürlich genau so aus wie damals an der Z6 und daher beschränke ich mich auf zwei Fotos damit:



Nachmittags ging ich kurz raus und versuchte mich jeweils in Offenblende und f/8, manchmal mit Ausschnitten. Zuerst alle bei 120mm (Offenblende 5,6):












Alle bei 24mm, wieder jeweils offen und mit f/8 teils Ausschnitte (Offenblende 3,5):






Drinnen, ohne Blitz, jeweils bei 120mm offen und f/8:






Das waren jetzt ein paar Fotos auf die Schnelle, mehr noch um den AF zu überprüfen (der sehr akkurat ist) als die Schärfe zu beurteilen. Ganz klar aber muß ich sagen, daß da weder die angeblich schwache Schärfe bei 24mm bemerkt wurde, noch eine ausgeprägte Vignettierung bei 120mm. Wie erwähnt kann es sein, daß der Herr ein schlechtes Exemplar aus bestimmter Charge hatte, gebaut wurde es wohl von 2003 bis 2010. Ich weiß noch nicht wirklich ob ich es an der Kamera verwenden werde, denn für solche Zwecke wie Wochenendtrip und Ähnliches ist ja auch eigentlich die Zfc gedacht, mit ihrem Z 18-140mm VR. Aber wer weiß? Es ist (mit dem FTZ relativ) kompakt und kommt vielleicht doch mal mit, wenn ich die Z7 außer Haus führe. Das Z 24-120mm ist jedenfalls doch verdammt teuer und vielleicht läuft es ja doch noch einmal auf ein Z 24-200mm VR aus, daß man zur Not dank Stabilisator auch mal an der Zfc verwenden kann. Oder Tamron bringt endlich mehr Gläser für das Z - Format als seine eigenen Linsen auch als Z Nikkore kopieren zu lassen.

Ciao.
 


 

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