Kurzer Vergleich Viltrox 24mm 1.8 - Viltrox 20mm 2.8 Nikon Z.

Hallo zusammen.

Gleich vorweg, das Viltrox 20mm bleibt, das 24mm habe ich heute verkauft.

Die Gründe ergaben sich ja einerseits schon bei der Vorstellung des 24mm: Die Brennweite habe ich bereits mit zwei Zooms abgedeckt, die 1.8 sind beim Weitwinkel bzw. dessen Einsatzzweck eher nicht nötig. Das 20mm hat mitentscheidende 4mm mehr an Weitwinkel zu bieten, ist leichter, kleiner und deshalb auch praktikabler zu nennen.

Gestern war das Wetter so gut, daß ich schnell ein paar wenige Vergleichsfotos kurz vor der Arbeit machen konnte. Dabei stellte sich heraus, daß der einzig wirkliche Vorteil des 24mm gewesen wäre, daß es offen bei 1.8 ähnlich (aber leicht stärker) vignettiert wie das 20mm bei 2.8. Beide abgeblendet, lässt das 20mm aber besser aussehen, denn anscheinend vignettiert das 24mm auch da immer noch leicht, während es beim 20mm doch eher vernachlässigbar gering ausschaut. Da man aber für Landschafts - und Städtefotografie sowieso eher mit Blende 4 - 8 oder sogar mehr unterwegs ist, war selbst dieser eine "Vorteil" des 24mm obsolet.

Außerdem zeigte es gegen die Sonne gerichtet Flare, das 20mm aber nicht. Das konnte ich aber mangels Zeit nicht weiter eruieren und hatte mich sowieso schon auf das kleine, leichte 20mm eingeschossen, bei dem mir die angenehmere Kunststoffoberfläche auch besser gefällt als der glatt lackierte Body des 24mm. Das mögen andere natürlich ganz anders sehen und freuen sich über die solide wirkenden, üblichen Metallbodies der Viltrox Gläser.

Schon als ich mich beeilte und die Treppe hinunterging um draußen die Fotos zu machen, fotografierte ich spontan das Treppenhaus und man sieht deutlich die 4mm mehr an Weitwinkel:


Auch draußen sieht man gleich, daß die 4mm mehr zwar keine Welten sind, aber doch manches mal (z. B. kleinere Räume) helfen werden wirklich alles Wichtige aufnehmen zu können. Alle Aufnahmen wurden natürlich immer vom gleichen Standpunkt gemacht und man sieht jeweils am Bildwinkel sofort welches Objektiv das Foto lieferte:




Bei der Schärfe, den Farben und Kontrasten sehe ich in den gerade gezeigten Fotos eher keine Unterschiede bei beiden Gläsern. Mangels Aufnahmen vom Stativ, wollte ich mich aber nicht erdreisten bei den gemachten Handaufnahmen die Ränder und Ecken zu beurteilen. So etwas sollte ja doch sorgfältiger und mit Blendenreihen dokumentiert werden. Außerdem, man möge es mir bitte verzeihen, hatte ich in aller Eile vergessen den Bildausschnitt von 16:9 wieder auf FX umzustellen, weswegen der obere und untere Rand beschnitten wurden.

Ok, die Wand der alten Betongarage ist verwittert und veralgt, aber dennoch kann man die Vignettierungen beurteilen. Das 20mm bei 2.8, 4 und 8. Offen gut sichtbare Randabschattungen, ab 4 gut weg und bei 8 nochmals schwächer:



Das 24mm bei 1.8, 2.8, 4 und 8. Die offen schon stärkere Randabschattung reduziert sich zwar bei Blende 2.8 deutlich, bleibt dann allerdings bei jeder Blende auf fast gleichem Niveau, das doch sichtbarer als beim 2.8'er scheint:



Das überrascht nun wirklich, ist das 20mm ja doch das deutlich günstigere Glas mit kleinerem Body und Frontelement, das quasi knapp die Hälfte kostet.

Das Bokeh eines unruhigen Hintergrundes ist beim 24mm 1.8 natürlich minimal cremiger, der Rest bis auf den Bildwinkel aber wohl eher gleich zu nennen. Beide offen, oben das 20mm 2.8:


Der Blick gegen die Sonne zeigt bei Blende 11 bei beiden Gläsern Sonnensterne, die ich mangels Erfahrung darüber aber nicht bewerten möchte. Deutlich sichtbar der Flare/Blendenfleck beim 24mm, die zwei schwarzen Punkte rechts darunter sind keine Sensorflecken sondern Vögel. Die Sonne hat im engeren Bildwinkel das 24mm eine andere Belichtung (1/400 statt 1/320sec) erfordert und wahrscheinlich erscheint der Himmel deswegen dunkler und damit blauer. Eingestellt war Matrixmessung:


Ich denke ich habe gut daran getan, das 24mm wieder abzugeben und das 20mm zu behalten. Es wiegt fast nichts, passt zur Not in die Jackentasche und ist so eine schöne Immerdabei - Weitwinkel - Festbrennweite.

Ciao.
 


 

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