Hallo liebe Fotointeressierte.
Wie hier bereits angekündigt, wollte ich nicht alle drei erhaltenen Gläser in einem einzigen Riesenpost unterbringen und stelle alle drei Objektive relativ kurz und jeweils separat vor. Heute zeige ich daher mein zweites 50mm Glas, das ich zwar als erstes erworben hatte, welches anschließend aber am längsten bis zu mir brauchte.
Das KMZ Jupiter-8 50mm f/2 ist mit Sicherheit eines der verbreitetsten Objektive für den alten Leica Schraubanschluß M39 / LTM. Ganz einfach weil die entsprechenden Kameras in der Sowjetunion und überhaupt dem gesamten Ostblock beliebt waren. Entsprechend groß ist das Angebot und entsprechend klein beginnen die Preise. Obwohl es natürlich auch hier Menschen gibt, die versuchen mehrere Hundert Euro für solch ein Massenprodukt zu erzielen.
Mein Exemplar kam aus England und hat sich lange Zeit gelassen bis hierher. Allerdings hat sich das gelohnt, denn seine Gläser sind sehr sauber und auch der Body präsentiert sich besser als man es zum Preis von rund 40,- Euro erwarten muß. Benannt und gezeigt hatte der Verkäufer verölte Blendenlamellen. Aber da es sich um keine Springblende, sondern um eine reine Arbeitsblende handelt, bekäme ich erst Probleme, wenn diese sich nicht mehr schließen lassen würde und ich sie durch Reinigen gangbar machen lassen müßte. Von daher wußte ich es vorher und alles ist gut. Ansonsten ist es nämlich mechanisch in einem super Zustand. Der schmale Fokusring läuft geschmeidig wie beim Canon und die beim Jupiter-8 nicht rastende Blende läuft gleichfalls sehr geschmeidig und nicht zu leicht. Alles top. Irgendein Experte kann gewiß anhand des Aussehens oder der Seriennummer das Alter bestimmen, aber die Konstruktion selbst stammt ja eher aus den 30'er Jahren von einem Zeiss Sonnar 50mm f/2 (mit Contax Bajonett). Jedenfalls soll es eine nahe Kopie sein. Damals wurden nach dem zweiten Weltkrieg, auch als Reparationszahlungen, riesige Teile der deutschen Fotoindustrie samt Maschinen, Plänen, Fertigteilen und Ersatzteilen in die noch recht junge Sowjetunion transferiert und dort munter weiterproduziert. Ich selbst hatte einmal eine Fed 3 die wohl irgendeiner Schraubleica entsprach, aber einfach bescheidene Verarbeitungsqualität aufwies. Gerade bei alten/ersten Jupiter Objektiven dieser Zeit kann es aber sogar sein, daß man Gläser bekommt, die teils oder größtenteils noch aus Zeiss - Teilen bestehen. Ob und wie sich das Jupiter-8 hier vom entsprechenden Sonnar unterscheidet, kann man gewiß wo nachlesen.
Das Glas kam ohne jegliche Deckel oder Geli, ich denke man sieht schnell den sehr guten Zustand:
Der geschmeidig und rastenlos laufende, schmale Blendenring:Allerdings sind die Blendenlamellen ganz schön verölt:
Angesetzt an der Canon Model 7, macht es eine ganz gute Figur:
In meinem Fundus fand sich noch eine Geli, die ich wohl mal für ein Sony 16-50mm PZ kaufte (?) und passt perfekt:
Ich habe die Canon mit einem älteren 400'er Ilford SW - Film bestückt. Desweiteren habe ich noch ein paar schon seit jahren abgelaufene Farbfilme. Zu testzwecken gehen die aber vielleicht noch. Ich versuche pro Film bloß eine Linse zu verwenden, sonst muß ich peinlichts genau Notizen machen welches Bild ich womit machte.
Die beiden 50'er kann ich mit dem Adapter von Fotga an den Sonys verwenden und ausprobieren oder vergleichen. Beim 35'er Jupiter-12 ist das schwierig, was ich noch erläutern werde. Demnächst stelle ich dieses KMZ Jupiter-12 35mm f/2.8 nämlich vor, welches auf einem entsprechenden Zeiss Biogon basiert.
Ciao.
Nachtrag v. 13.06.2025:
Ich habe mich entschlossen, dieses Kapitel nun doch nicht fortzuführen. Grund ist vor Allem das mit meinen Augen zu mühsame Fokussieren mit dem kleinen Fleck im Meßsucher. Zum Anderen das, was mir früher schon an Analog missfiel, bzw. Digital dann für mich bahnbrechend war. Die Wartezeit auf die analogen Ergebnisse, bei denen man digital dann neben den Fotos auch sofort die Parameter anschauen kann.
Ciao
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